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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Riesenburger, Martin

* 14.5.1896 ✝ 14.4.1965

Geb. in Berlin; Vater Mitarb. im bekannten Berliner Textilhaus N. Israel, Mutter aus frommer ostjüd. Familie; nach dem Abitur Aufn. des Studiums der Zahnmed., Abbruch während des 1. Weltkriegs; später Unterhalt als Klavierlehrer, Kantor u. Religionslehrer; Studium an der HS für die Wiss. des Judentums in Berlin; ab 1933 Dienst in der Berliner Jüd. Gemeinde, Prediger im jüd. Altersheim in der Großen Hamburger Straße; 1939 Ordination als Rabbiner; ab 1942 nach kurzzeitiger Verhaftung unter Polizeiaufsicht; ab 1943 auf dem Friedhof der Jüd. Gemeinde in Berlin-Weißensee tätig.

11.5.1945 Predigt zum ersten öffentl. Gottesdienst Berliner Juden nach dem Kriegsende; maßgebl. Beteiligung am Neuaufbau der Berliner Gemeinde; 1948 – 58 Predigten in den 14tägigen Sendungen des Berliner Rundfunks zur Sabbat-Feier; 1953 Vors. der Jüd. Gemeinde Berlin (Ost), nachdem im Jan. 1953 die Ltg. der Berliner Jüd. Gemeinde vor dem Hintergrund der antizionist. Kampagnen im sowj. Machtbereich (SED-ZK-Beschluß »Lehren aus dem Prozeß gegen das Verschwörerzentrum Slánský« vom 20.12.1952) u. der Flucht mehrerer jüd. Gemeindevorsteher aus der DDR ihren Sitz nach Berlin (West) verlegt hatte; Einweihung der Synagoge Rykestraße in Berlin-Prenzlauer Berg; Mitarb. im Friedensrat; 1961 Berufung zum Landesrabbiner; Dr. h. c. der Jur. Fak. der HU Berlin; 1956 u. 1961 VVO; 1987 Benennung einer Straße in Berlin-Hellersdorf nach R.

Also spricht dein Bruder. Predigten. Berlin 1958; Das Licht verlöschte nicht. Dokumente aus der Nacht des Nazismus. Berlin 1960.

Jan Wielgohs

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten