In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Römer, Rolf
* 20.9.1935 ✝ 15.3.2000
Geb. in Köthen (Anh.); nach der Schulausbildung Lehre als Baufacharbeiter; NVA; Schauspielstud. an der Dt. HS für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg, Dipl.; 1960 – 63 Engagement am Stadttheater Senftenberg; gleichzeitig kleinere Rollen in DEFA-Filmen u. beim DDR-Fernsehen; 1963 – 70 freischaff.; erste größere Filmrolle in »Die Glatzkopfbande« (1963) unter der Regie von Richard Groschopp als Mitgl. einer Jugendbande, die unter westl. Einfluß steht u. einen Zeltplatz an der Ostsee terrorisiert (wegen der Behandlg. des Themas Jugendkriminalität in der DDR wird der Film nur kurze Zeit gezeigt); zwei Filme, in denen R. mitwirkt, »Wenn du groß bist, lieber Adam« (1965) von Egon Günther u. »Jahrgang 45« (1965) von Jürgen Böttcher, werden nach dem 11. Plenum des ZK der SED verboten; Rollen in den DEFA-Indianerfilmen »Die Söhne der großen Bärin« (1966), »Chingachgook, die große Schlange« (1967) u. »Tecumseh« (1972), Hauptrollen in Komödien »Mit mir nicht, Madam!« (1968) u. »Hut ab, wenn du küßt« (1971); ab 1970 auch Regisseur, Darsteller u. Drehbuchautor in »He, Du!«, »Hostess« (1976), in denen seine Frau Annekathrin Bürger die Hauptrollen spielt; 1976 Unterzeichn. der Protesterklärung prominenter Künstler gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, danach kaum noch beschäftigt; Auftritte mit A. Bürger in musikal.-literar. Programmen; Sprecher in Zeichen- u. Puppentrickfilmen; Regie u. Buch für den Teil der »Polizeiruf 110«-Reihe »Schuldig« (1978).
Auch nach 1990 wenig beschäftigt; gemeinsam mit seiner Frau Engagement für soziale Projekte in Rußland; 1993 Regie beim Dok.-Film »Kinder vom Don« über das Schicksal von Waisenkindern in der Sowjetunion; 1999 in einer Nebenrolle der »Tatort«-Folge »Auf dem Kriegspfad«; gest. in Berlin.
Ingrid Kirschey-Feix
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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