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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Röseberg, Ulrich

* 21.10.1943 ✝ 24.3.1994

Geb. in Kamenz; Vater im Zweiten Weltkrieg gefallen, Mutter Krankenschwester; 1950 – 61 Schulbesuch in Kamenz; 1961 / 62 ABF Halle (Saale), Abitur; anschl. Rinderpfleger; 1962 SED; ab 1963 – 69 Studium der Physik an der Lomonossow-Univ. Moskau, Dipl. mit einer theoret. Arbeit zur statist. Physik; 1969 – 71 Aspirant (mit einjähriger Teilaspirantur in Moskau) am Lehrstuhl für philosoph. Probleme der Naturwiss. (Ltr.  Hermann Ley) der HU Berlin, dort 1972 Prom. bei  Herbert Hörz zu philosoph. Aspekten der Evolution physikal. Bewegungsauffassungen; 1971 / 72 Mitarb. im Min. für Wiss. u. Technik; 1972 Arbeitsgruppenltr. im neu gegr. Bereich Philosoph. Fragen der Wissenschaftsentw. (Ltg. H. Hörz) am ZI für Philos. der AdW, dort 1988 – 91 Ltr. des Fachbereichs Wissenschaftsphilos.; 1981 Prom. B mit der Arbeit »Unbestimmtheit – Komplementarität – Widerspruch. Nichtrelativist. Quantenmechanik u. philosoph. Widerspruchsproblematik« an der AdW, Dr. sc.; 1984 Prof. der AdW; 1987 – 89 1. Sekr. der SED-GO-Ltg. am ZI für Philos.; 1990 Korr. Mitgl. der AdW.

Ab 1992 Mitarb. des Forschungsschwerpunkts Wissenschaftsgesch. u. -theorie der Max-Planck-Gesell. in Berlin; 1991 / 92 Fellow am Center for Philosophy of Science in Pittsburgh (USA); gest. in Berlin.

Anerkannter Wissenschaftsphilosoph, der auch die angelsächs. Ansätze der History and Philosophy of Science rezipierte u. so mit seinen Publ., insb. der Bohr-Biogr. u. der Studie zur Quantenrev., internat. Reputation erfuhr; gehörte 1980 / 81 in der Affäre um Peter Ruben zu den Wortführern der dogmat. Parteilinie u. trug als Mitverfasser entsprechender Analysen u. Vors. der Kommission, die über den SED-Ausschluß von Ruben u. anderer Institutsmitarbeiter befand, maßgebl. zur fachl. u. polit. Diskriminierung der philosoph. Ansichten Rubens u. ihrer Anhänger bei; seit den 1970er Jahren bis 1989 als IM »Aspirant« des MfS erf.

Determinismus u. Physik. Berlin 1975; Quantenmechanik u. Philos. Berlin 1978; Philos. u. Physik. Leipzig 1982; Szenarium einer Revolution. Berlin 1984; Niels Bohr. Berlin 1985. Erpenbeck, J.: Verantwortung u. Dialektik. Zu Werk u. Wirken des Berliner Wissenschaftsphilosophen u.-historikers U. R. In: Dialektik (1994) 3; Eckert, R.: Die Westbeziehungen der Historiker im Auge der Staatssicherheit. In: Iggers, G. G. u. a. (Hrsg.): Die DDR-Geschichtswiss. als Forschungsproblem. München 1998.

Dieter Hoffmann / Hans-Christoph Rauh

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten