In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Rogalla, Hans
* 1893 ✝ 1938
Geboren 1893 in Recklinghausen, Sohn einer Arbeiterfamilie; seit 1919 Mitglied und Funktionär der KPD. Er war 1920 in Sprengstoffattentate verwickelt und nach der März-Aktion 1921 wegen angeblichen Mordes zum Tode verurteilt. Rogalla konnte 1921 in die Sowjetunion flüchten, wurde Mitglied der KPdSU und 1922 Beauftragter der Hungerhilfe in der Tatarischen ASSR. Anschließend Mitarbeiter im ZK der IAH in Moskau, Ende der zwanziger Jahre Bevollmächtigter der KPD für die Emigrantenbetreuung, zeitweise auch mit der Vertretung des RFB in Moskau beauftragt. Zuletzt Leiter des Moskauer Trustes für Schweinemast; am 27. August 1936 wurde Rogalla in Moskau vom NKWD verhaftet. Ihm wurde vorgeworfen, mit Josef Schneider und Paul Scholze bei Besuchen von Willi Leow in Moskauer Hotelzimmern Gespräche »trotzkistischen Inhalts« geführt zu haben. Am 10. Juli 1937 wegen »Teilnahme an einer faschistisch-trotzkistischen Gruppe und konterrevolutionärer Propaganda unter deutschen Emigranten« zunächst zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt, kam er in ein Lager bei Magadan. Hans Rogalla wurde dort im März 1938 erneut verhaftet und im Mai 1938 wegen »Sabotage« zum Tode verurteilt und erschossen.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Karl Dietz Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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