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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Roninger, Boris

* 1.8.1896

Geboren am 1. August 1896 in Odessa; übersiedelte nach dem Weltkrieg nach Deutschland und studierte zunächst in Berlin. Seit 1923 Mitglied der KPD, war in der sowjetischen Handelsvertretung beschäftigt. Als Boris einer der Theoretiker der Linken, wegen seiner Kritik an den Bolschewiki geriet er ins Kreuzfeuer der Komintern-Führung, vor allem Grigori Sinowjews. Roninger beteiligte sich 1924 an den theoretischen Debatten in der Zeitschrift »Die Internationale« (die von Karl Korsch geleitet wurde). Dabei wandte er sich gegen die »Bolschewisierung« der KPD und stützte sich auf die Theorie von Rosa Luxemburg. Deswegen auch von der Ruth-Fischer-Führung schon 1924 desavouiert, schloß sich 1925 den Ultralinken an und wurde auf dem X. Parteitag von Ruth Fischer ebenso wie sein Gesinnungsfreund Rolf Katz heftig als Anti-Bolschewist und von Arkadi Maslow als Menschewist angegriffen. Wie Rolf Katz schloß sich Boris Roninger der Opposition um Karl Korsch an, zog sich aber später aus der aktuellen Politik zurück. Er studierte in Leipzig, hat dort 1926 promoviert und ging später nach England, wo er eine Universitätsprofessur erhielt.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten