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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Rosenhainer, Helene

* 12.6.1899 ✝ 19.3.1983

Geboren am 12. Juni 1899 in Leumnitz bei Gera, Tochter einer kinderreichen Arbeiterfamilie, arbeitete nach dem Besuch der Volksschule in einer Strickerei. 1924 trat sie die KPD ein und engagierte sich gewerkschaftlich ab 1927 im Betriebsrat und wurde 1928 Betriebsratsvorsitzende. Sie gehörte der KPD-Unterbezirksleitung Gera und von 1928 bis 1930 der KPD-BL Thüringen an. Im Juni 1929 wurde sie Mitglied des ZK der KPD. Von 1929 bis 1932 Abgeordnete des Thüringischen Landtages und der Stadtverordnetenversammlung Gera, wo sie auch dem Stadtrat angehört. Im Frühjahr 1932 legte sie infolge „persönlicher Zwistigkeiten“ alle ihre Funktionen nieder. Dazu hieß es in der Polbürositzung vom 24. Mai 1932: »Da die Genossin Rosenhainer sich weigert, ihre Mandate zum Thüringer Landtag und zur Stadtverordnetenfraktion Gera niederzulegen, sowie Parteiarbeit durchzuführen, wird dem ZK empfohlen, beim EKKI um Bestätigung des Ausschlusses aus der Partei nachzusehen.« Sie trat jedoch während des Wahlkampfes zu den Reichstagswahlen im März 1933 für die KPD öffentlich auf. Im März 1933 kam sie für einige Tage in „Schutzhaft“, am 15. August 1934 in Erfurt festgenommen, in das Gerichtsgefängnis nach Kassel gebracht und wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ angeklagt, jedoch am 12. Oktober 1934 durch den Strafsenat des Oberlandesgerichts Kassel aus „Mangel an Beweisen“ freigesprochen und aus der Haft entlassen. Später heiratete sie und hieß fortan Helene Keiling. 1943 für sechs Wochen in das Arbeitslager Hallendorf bei Braunschweig verschleppt, wurde sie nach dem 20. Juli 1944 erneut verhaftet und in das KZ Ravensbrück, anschließend in die KZ- bzw. Arbeitslager Uckermark, Rechlin und Salzwedel verschleppt. Nach der Befreiung trat sie wieder der KPD, 1946 der SED bei, ohne jedoch nennenswerte politische Funktionen zu übernehmen. Helene Keiling starb am 19. März 1983 in Gera.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten