In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Rosenthal, Frieda
* 9.6.1891 ✝ 19.8.1936
Geboren am 9. Juni 1891 in Berlin als Frieda Schrinner; lernte Näherin und war bis 1919 in einer Kleiderfabrik beschäftigt. Nach der Heirat mit dem Angestellten Rosenthal wurde sie ins Amt für Sozialfürsorge übernommen und arbeitete als Fürsorgerin in Berlin-Lichtenberg. 1919 Mitglied der USPD, 1920 mit der linken USPD zur KPD. Sie stand in der KPD auf dem linken Parteiflügel. Seit 1924 Mitglied der BL Berlin-Brandenburg, zunächst Sekretärin für Agitprop, dann für Frauenarbeit. Delegierte des X. Parteitages 1925 in Berlin. Sie schloß sich nach dem »Offenen Brief« im September 1925 der linken Opposition an, ging aber bereits im November 1925 zur Parteimehrheit über. Seit 1924 Stadtverordnete in Berlin, arbeitete Frieda Rosenthal wieder als Fürsorgerin und war ab 1929 hauptamtliche Stadträtin in Berlin. Im Februar 1930 unterschrieb sie den oppositionellen »Brief der 60«, zusammen mit Erich Raddatz u. a. und wurde aus der KPD ausgeschlossen. Frieda Rosenthal gehörte einige Zeit zur »Gruppe 60«, war dann Mitglied der SPD und vor 1933 der SAP. Nach 1933 illegal in Berlin-Friedrichshain tätig. Sie wurde am 19. August 1936 verhaftet, endlosen Verhören ausgesetzt und schwer mißhandelt. Um Mitkämpfer nicht zu belasten, beging Frieda Rosenthal am 15. Oktober 1936 im Gefängnis Selbstmord.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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