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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Rothschild, Hans

* 24.4.1895 ✝ 13.11.1963

Geb. in Teplitz-Schönau (Böhmen/Teplice, Tschechien) in einer jüd. Fam.; Vater Fabrikant; Mutter Hausfrau; Gymnasium in Teplitz-Schönau, 1913 Abitur; 1913 – 15 u. 1918 – 21 Studium der Rechtswiss. an der Univ. Prag; 1915 – 18 Militärdienst; 1921 Prom. zum Dr. jur.; 1921 – 26 Referendariat, 1925 Rechtsanwaltanwärter; 1927 – 29 Rechtsanwalt in Teplitz-Schönau, 1929 – 38 in Reichenbach; ab 1929 jurist. Vertretung der KPČ u. RH; 1932 – 45 Mitgl. der KPČ; April 1939 Emigration über Polen nach Großbritannien; Mitgl. der KPČ-Emigrationsgruppe (um Gustav Beuer) u. ihrer örtlichen Ltg.; arbeitslos; 1940 Arbeiter in einer Gärtnerei in Liverpool; 1940 – 43 Holzarb., 1943 – 45 Metallarb. in Birmingham; 1945 Rückkehr in die ČSR.

Jan. 1946 Umsiedlung nach Dtl. (SBZ); 1946 KPD/SED; LPS Sachsen; 1946 Staatsanwalt in Dresden; 1946 – 50 Vertreter für Revisionssachen bei der Staatsanwaltschaft Dresden; 1947 – 49 zusätzl. Staatsanwalt u. Vors. des Strafsenats nach Befehl 201 am OLG Dresden; ab 1949 Vertreter des Generalstaatsanwalts in Dresden; ab Febr. 1950 beim OG in Berlin, dort an allen großen pol. Prozessen dieser Jahre beteiligt, teils als Berichterstatter an das ZK der SED; Mitbeteiligung an Todesurteilen (z. B. 1954 gegen den nach Berlin (West) geflüchteten MfS-Oltn. Paul Rebenstock); ab 1954 Ltr. bzw. Gruppenltr. der Abt. Zivilrecht am OG; 1957 VVO; 1959 – 63 Oberrichter am OG in Berlin; gest. in Berlin.

Werkentin, F.: Pol. Strafjustiz in der Ära Ulbricht. Berlin 1995; Wentker, H.: Justiz in der SBZ/DDR 1945 – 1953. München 2001.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten