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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Ruben, Walter

* 26.12.1899 ✝ 7.11.1982

Geb. in Hamburg in einer dt.-jüd. Familie; Vater Kfm., Teilhaber einer Kohleimport-Firma u. Reederei, Mitbegr. der Literar. Vereinigung in Hamburg; Mutter Emmi R., Kunstsammlerin u. Mäzenin; Wilhelm-Gymnasium in Hamburg; seit 1915 privater Sanskrit-Unterricht bei Sten Konow, 1917 Notabitur; 1917/18 Militärdienst; 1919 – 24 Studium der Indol., der griech. u. latein. Sprache sowie Philos. an den Univ. Bonn (bei Hermann Georg Jacobi) u. Berlin (bei Heinrich Lüders); 1924 Prom. zum Dr. phil. (mit einer Arbeit über ind. Logik) u. 1927 Habil. für das Fach Indol. an der Univ. Bonn; bewirtschaftete seit den 1920er Jahren ein eigenes Gut in Nieder-Mumbach; 1931 – 35 Privatdoz. an der Univ. Frankfurt (Main), gehörte hier zum Kreis um den Ethnologen Leo Frobenius, der ihn förderte; 1935 Emigr. wegen rass. Repressionen in die Türkei, bis 1948 Prof. für Indol. an der Univ. Ankara; 1935/36 Forschungsreise nach Indien; Aug. 1944 – Jan. 1946 in der anatol. Provinzstadt Kirshehir konfiniert.

März/Apr. 1948 in Hamburg, Verweigerung der Einreise in die SBZ durch sowj. Behörden; 1948/49 Prof. an der Univ. Santiago de Chile, Inh. des Lehrstuhls für Ethnologie.

1950 – 65 Prof. mit Lehrstuhl für Indol. u. Dir. des Inst. für Indienkunde an der HU Berlin; 1955 Ord. Mitgl. der DAW; 1955 zugl. Stellv. u. 1962 Dir. des Inst. für Orientforschung der DAW (Nachf. von  Hermann Grapow); 1958 SED; 1959 NP; 1960 – 68 Sekretar der Kl. für Sprachen, Lit. u. Kunst der DAW; 1961 Vizepräs. der dt.-ostasiat. Ges.; 1965 em.; gest. in Berlin.

Zahlr. Werke über ind. Lit., Philos. u. Religionsgeschichte; Umgestaltung der Indol. zu einer komplexen Länderwiss.; Hrsg. von »Ind. Romane« (1964 – 67).

Einführung in die Indienkunde. Berlin 1954; Geschichte der ind. Philos. Berlin 1954; Kulturgeschichte Indiens. Berlin 1978. Neue Indienkunde. Berlin 1970 (Fs., Bibl.); Scheel, H. (Hrsg.): Indiens Rolle in der Kulturgeschichte. Dem Wirken W. R.s gewidmet. Berlin 1982; Stache-Rosen, V.: German Indologists. New Delhi 1990; Schetelich, M.: W. R. Leben u. Werk. In: Abhandl. u. Berichte des Staatl. Museums für Völkerkunde Dresden. Bd. 47. Berlin 1992; Verein Aktives Museum (Hrsg.): Haymatloz. Exil in der Türkei 1933 – 1945. Berlin 2000; Heidrich, J. u. a. (Hrsg.): Indian Culture. Continuity and Discontinuity. In Memory of W. R. (1899 – 1982). Berlin 2002.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten