In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Ruschin, Günter
* 16.6.1904 ✝ 10.8.1963
Geb. in Pasewalk (Vorpommern); 1911 – 20 Volksschule, Gymn. in Pasewalk; 1923 – 25 Schauspielunterricht in Berlin; 1925 – 31 Schauspieler an der Volksbühne u. anderen Bühnen Berlins; 1930 KPD; 1931 – 33 Mitgl. in der polit. Theater-Gruppe von Gustav v. Wangenheims »Truppe 1931« (gemeinsam mit seiner Frau, der Schauspielerin Steffie Spira, Heirat 1931); März 1933 in Berlin verhaftet, bis Apr. 1933 Haft in Berlin-Moabit, danach Flucht in die Schweiz; Juli 1933 nach Frankreich; 22.6.1938 Aberkennung der dt. Staatsbürgerschaft; Aug. 1939 Verhaftung in Paris, bis 1941 Lager Le Vernet u. Les Milles; Dez. 1941 nach Mexiko; dort Darsteller in zahlr. Aufführungen im Rahmen der Kulturarbeit der BFD, spielte u. a. Nazi-Rollen in mexikan. Filmen.
Mai / Juni 1947 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1948 – 50 Gründer u. Dir. des Kabaretts »Frischer Wind« in Berlin; 1950 – 59 Dramaturg bei Fritz Wisten am Theater am Schiffbauerdamm u. an der Volksbühne; 1960 – 63 Mitarb. des Min. für Kultur, außerdem Schauspieler u. Regisseur am Dt. Theater Berlin; gest. in Berlin.
Spira-Ruschin, St.: Trab der Schaukelpferde. Berlin 1984.
Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Ch. Links Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
Ch. Links Verlag, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel. 030- 44 02 32-0, mail@christoph-links-verlag.de