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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Särchen, Günter

* 14.12.1927 ✝ 19.7.2004

Geb. in Wittichenau (Oberlausitz); Vater Schneidermstr.; 1934 – 39 Volksschule Wittichenau, 1939 – 42 OS Hoyerswerda, 1942 – 44 Handelsschule Senftenberg; Jan. 1945 Einberufung zum Militär; amerik. Kriegsgefangenschaft in Rheinhessen.

Landarb. in Rossbrunn bei Würzburg; Jan. 1946 Rückkehr nach Wittichenau; bis 1947 Textil-Fachverkäufer in Hoyerswerda; 1946 – 48 CDU; kurzfr. Verhaftungen durch die SMAD wegen kath. Jugendarbeit; 1948 – 52 Studium der kath. Sozialpädagogik im Westteil Berlins; 1950 – 53 Diözesanjugendhelfer in Görlitz; 1953 – 56 Diözesanjugendhelfer in Magdeburg; 1956 – 84 Aufbau u. Ltg. der »Arbeitsstelle für pastorale Hilfsmittel« in Magdeburg, zuständig für die kath. Kirche in der gesamten DDR; ab 1956 Aufn. von Kontakten zur kath. Kirche bis zur Bischofsebene (Stefan Wyszyński, Karol Wojtyła) u. zur kath. Intelligenz in Polen (Tadeusz Mazowiecki, Władysław Bartoszewski, Stanisław Stomma), seither zahlreiche Reisen nach Polen u. Org. von Solidaritätsaktionen; 1966 – 75 stellv. Ltr. von Aktion Sühnezeichen in der DDR; 1968 – 84 Initiator u. Ltr. der »Polenseminare« des Seelsorgeamts Magdeburg mit poln. Ref.; 1985 – 92 »Anna-Morawska-Seminare« der Aktion Sühnezeichen; vom MfS 1982 – 87 bearbeitet in OPK »Patron«; 1984 Invalidisierung u. Entlassung aus dem kirchl. Dienst wg. falscher Beschuldigungen durch Bischof  Johannes Braun.

1990 – 93 Mitarb. im Stiftungsrat der Internat. Stiftung Kreisau für Europ. Verständigung; 1992 Mitbegr. der »Anna-Morawska-Ges. Ökumen. Dialog für dt.-poln. Verständigung«, seit 1996 Ehrenvors.; Mitgl. im Kuratorium des Bundesverb. der Dt.-Poln. Gesellschaften; 1997 Gründer des »Heimat- u. Kulturringes Wittichenau-Kulow«; 1990 Kommandeursstufe des Verdienstordens der Rep. Polen; 1993 Bundesverdienstkreuz am Bande; 1998 Dt.-Poln. Preis der Außenmin. der Bundesrep. Dtl. u. der Rep. Polen für Lebenswerk; gest. in Hoyerswerda.

Mechtenberg, T.: Engagement gegen Widerstände. Der Beitrag der kath. Kirche in der DDR zur Versöhnung mit Polen. Leipzig 1998.

Bernd Schäfer

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten