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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Sagert, Horst

* 13.10.1934 ✝ 8.5.2014

Geb. in Dramburg (Pommern / Drawsko, Polen); Vater Bäcker; 1945 Übersiedl. nach Hagenow (Mecklenb.); 1953 Abitur u. Beginn des Studiums an der Kunst-HS Berlin-Weißensee, Schüler von  Heinrich Kilger; 1958 Dipl. als Bühnenbildner; anschl. Aspirantur (abgebrochen) u. freischaff. Tätigkeit in Berlin; 1963 Engagement am Dt. Theater Berlin (DT); dort 1963 Ausstattung für »Rote Rosen für mich« (R: Ernst Kahler) u. »Der Tartüff« (R:  Benno Besson), dazu zahlr. Figurinen u. szen. Tableaus als selbst. Kunstwerke, wie auch später zu anderen u. eigenen Inszenierungen, ferner Theatervorhänge, u. a. »Der Drache«, sowie künstler. Bühnenmodelle u. Inszenierungsplakate; 1964 an der Staatsoper Berlin »Aufstieg u. Fall der Stadt Mahagonny« (R:  Fritz Bennewitz); ab 1965 wieder am DT: »Der Drache« (R: Benno Besson), 1967 »Ödipus Tyrann« (auch kunstvolle Ledermasken, R: Benno Besson); 1968 UA »Horizonte« mit dem Arbeitertheater des VEB Erdölverarbeitungswerk Schwedt (R: zus. mit Benno Besson u. a., Patenschaftsarbeit des DT); 1969 UA »Turandot oder Der Kongreß der Weißwäscher« am Schauspielhaus Zürich (gem. Inszenierungen: Benno Besson / H. S.); am DT 1970 »Doña Rosita bleibt ledig oder Die Sprache der Blumen« (R: Siegfried Höchst / H. S.); mit »Doña Rosita bleibt ledig« (DT Berlin) beste Inszenierung auf der Biennale 1971 in Venedig (30. Internat. Festival der Schauspieltheater); 1971 Teiln. an der II. Prager Quadriennale (Weltausstellung des Bühnenbilds u. der Theaterarchitektur) u. Auszeichnung mit der Goldenen Triga für den DDR-Beitrag unter ausdrückl. Erwähnung der Werke von H. S.; 1971/72 Arbeit am DT an »Die Komödie von König Bamba« (nicht realisiert wegen künstler. Differenzen); seit 1972 häufiger Rückzug in die Mark Brandenb., malerisches Schaffen, bes. Landschaften seiner Umgebung; 1976 »Lieder u. Geschichten aus dem Mondlicht« (zehn Zeichnungen für das Programmheft »Ein Sommernachtstraum«, Bühnen der Stadt Köln, R: Hansgünther Heyme); 1977 am DT Ausstattung von »Medea«, Abbruch vor der Premiere wegen künstler. Differenzen; 1977/78 Teiln. an der VIII. Kunstausstellung der DDR in Dresden u. an der IV. Internationalen Prager Quadriennale, Verleihung der Goldmedaille für die Arbeiten zu »König Bamba« u. »Medea«; Puppenspiel »Schweinehonig« 1979 (Fragment); 1984 Inszenierung/Ausstattung von »Faust«-Szenen am Berliner Ensemble; seit 1966 zunehmend auch als Illustrator tätig (Trilogie von Cesare Pavese), mehrere Buchill., u. a. »Zwei u. ein Apfel« (1965), »Die geschwätzigen Kleinode« (Publ. 1965 abgebrochen), »Verse für Verliebte« (1974); zahlr. Werke wurden vom Kupferstichkabinett Dresden u. Kupferstichkabinett Berlin erworben; 1979 Ausstellung »H. S. Bühnenbilder u. Bilder« im Bode-Museum Berlin (Gestaltung / Inszenierung u. Kat. von H. S.).

1998 Kunstpreis Berlin der AdK. Gest. in Berlin.

Lang, L.: H. S. Bühnenbilder u. Figurinen zu J. Schwarz’ »Der Drache«. Leipzig 1971; de Bruyn, G.: Begegnung mit H. S. In: Sonntag (1979) 1; Dieckmann, F.: H. S. In: Kat. »Zeichnungen«. Dresden 1974.

Aune Renk

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten