In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
BioLex - Handbuch Deutsche Kommunisten
Sattler, Fritz
* 1.6.1896 ✝ 1.11.1964
Geboren am 1. Juni 1896 in Suhl, Sohn eines Graveurs; Verwaltungslehre, Angestellter in Suhl und Niederzwehren bei Kassel. Von 1915 bis 1918 Soldat im Weltkrieg. Danach Verwaltungsgehilfe beim Magistrat der Stadt Suhl, schloß sich der USPD, Ende 1920 der KPD an. Ab Januar 1921 bis Ende 1927 war Sattler Geschäftsführer der Zeitung »Volkswille« Suhl. Nach Übernahme dieser Zeitung durch die Anhänger des Leninbundes gründete er im Auftrag des ZK der KPD 1928 den Verlag Arbeiterwille. 1929 übernahm er die Leitung des Thüringer Volksverlages, ab August 1930 den Tribüne-Verlag in Magdeburg, im Juni 1932 den Verlag der Zeitung »Kämpfer« in Chemnitz. Im Juni 1933 festgenommen, blieb Sattler bis Dezember 1933 in Haft, danach Leiter der illegalen KPD im Bezirk Chemnitz-Erzgebirge. Am 16.April 1935 erneut verhaftet, wurde er am 18.Oktober 1935 durch den VGH zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt, zuletzt im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Sattler wurde 1945 Leiter des KPD-UB Suhl, dort bis 1946 2. Bürgermeister. Von August 1952 bis 1958 Vorsitzender des Rates des Bezirks Suhl. Er erhielt 1955 den VVO in Silber. Fritz Sattler starb am 1.November 1964.
Andreas Herbst
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Karl Dietz Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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