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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Schabrod, Karl

* 9.10.1900 ✝ 31.3.1981

Geboren am 9. Oktober 1900 in Perleberg/Krs. Westprignitz, Sohn eines Werkmeisters; lernte Tischler. Er schloß sich während seiner Wanderschaft 1920 dem Holzarbeiterverband, 1921 der Monistischen Jugend an, trat 1922 in die SPD ein und wurde Vorsitzender der SAJ in Karlsruhe. Nach Besuch der bekannten Heimvolksschule in Tinz 1924 Übertritt zur KJD, zog 1925 nach Düsseldorf, wo er zur KJVD-BL gehörte. Ab 1927 Redaktionsvolontär an der »Bergischen Volksstimme« in Remscheid, dann bis Januar 1929 Sekretär des KPD-UB Remscheid. Dort wegen Ablehnung des RGO-Kurses abgelöst, er kehrte nach Düsseldorf zurück und arbeitete für den illegalen RFB. 1930/31 Kursant der Internationalen Leninschule in Moskau. Anschließend Redakteur bei der »Freiheit« in Düsseldorf, ab Juli 1932 Orgleiter der RGO Niederrhein unter Carl Muhsal und Konrad Skrentny. Am 28. Februar 1933 verhaftet, bis 1. April 1934 in »Schutzhaft«. Nach seiner Freilassung Instrukteur des ZK der illegalen KPD im Ruhrgebiet. Am 28.Juli 1934 in Essen erneut verhaftet, am 22.Dezember 1935 vom OLG Hamm zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. Im Mai 1945 aus dem Zuchthaus Werl befreit, ab September 1945 Sekretär für Agitation und Propaganda der KPD-BL Niederrhein, von Februar 1946 bis Juni 1947 Chefredakteur der »Freiheit«. Im Oktober 1946 in den Landtag von Nordrhein-Westfalen gewählt, dem er bis 1954 angehörte, von Juli 1947 an Vorsitzender der KPD-Fraktion. Nach dem Verbot der KPD im Sommer 1956 wurde er Sekretär des »Zentralrats zur Verteidigung demokratischer Rechte«. Er kandidierte ab 1956 wiederholt als unabhängiger Landtagskandidat, wurde mehrmals verurteilt, so u. a. 1959 zu neun Monaten Haft, 1962/63 zwei Jahre Gefängnis, wurde aber bedingt freigelassen. 1968 war er Mitbegründer der DKP und Mitglied in deren Zentraler Revisionskommission. Karl Schabrod starb am 31. März 1981 in Düsseldorf.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten