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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Schaefer, Jakob

* 20.5.1890 ✝ 12.4.1971

Geboren am 20. Mai 1890 in Cappel bei Marburg; Schneidermeister, gehörte seit 1919 der KPD an und war Vorsitzender der KPD-Ortsgruppe und Stadtverordneter in Bad Nauheim. Im Juni 1921 heiratete er Cäcilie Tannenberg ( Cäcilie Schaefer). Von 1927 bis 1931 war Jakob Schaefer Abgeordneter des Hessischen Landtags. Mit seinem Fraktionskollegen Hermann Sumpf begab er sich nach dem RFB-Verbot im Juni 1929 demonstrativ in der Uniform des Rot-Frontkämpferbundes in den Landtag, wurde daraufhin für vier Sitzungstage von den Plenartagungen ausgeschlossen, trat aber sonst wenig hervor. Im Juni 1933 wurde Jakob Schaefer verhaftet, »Schutzhaft« im KZ Osthofen, ab 1934 wieder Hausschneider. Nach dem 20. Juli 1944 erneut festgenommen, kam er in das KZ Sachsenhausen und wurde im Frühjahr 1945 auf dem Todesmarsch nach Mecklenburg befreit. 1945 Mitglied der KPD, wurde Stadtverordneter, gehörte mit seiner Frau der Marburger VVN an, beide engagierten sich nach dem KPD-Verbot 1956 in der Deutschen Friedensunion. 1968 trat er in die DKP ein. Jakob Schaefer starb während eines Kuraufenthaltes am 12. April 1971 in Karlsbad in der Tschechoslowakei.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten