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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Scheffler, Hermann

* 12.2.1893 ✝ 18.9.1933

Geboren am 12. Februar 1893 in Königsberg/ Krs. Neumark, Sohn eines Tischlers; lernte selbst Tischler. Soldat im Ersten Weltkrieg, 1919 Mitglied der USPD und 1920 der KPD. In den zwanziger Jahren als Former bei der Deutsche Werke AG in Spandau und dort auch Mitglied des Betriebsrates. 1925 wurde er in die Bezirksversammlung Wedding, im November 1929 in die Berliner Stadtverordnetenversammlung gewählt. Er gehörte zur illegalen Gauführung des RFB Berlin-Brandenburg. 1930 und 1931 hielt er sich zu Schulungen in der Sowjetunion auf, danach arbeitete er in Berlin für die BVG. Am 18. September 1933 wurde Hermann Scheffler von SA-Angehörigen festgenommen und einen Tag später, am 19. September 1933 in der »Maikäfer«-Kaserne in Berlin ermordet. Ein zusammen mit Scheffler verhafteter Kommunist berichtete nach 1945: »Im Laufe des anderen Tages kamen wir zur Maikäfer-Kaserne ... Schon auf der Polizeiwache in der Zingster Straße wurden wir beide unerhört geschlagen. Dieses wiederholte sich auf dem Polizeiamt noch mehrere Male, und zwar so furchtbar, daß Scheffler, mit dem ich in einem Raum war, wiederholt zusammenbrach ... danach wieder zu sich gekommen, brach aber vor meinen Augen zusammen und wurde von Polizeibeamten herausgeschleppt. Daß der Totenschein die Angabe ?Innere Verblutung? aufweist, ist mir verständlich, weil ich mit ansehen mußte, wie Scheffler tatsächlich totgeschlagen wurde.«

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten