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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Schiffer, Eugen

* 14.2.1860 ✝ 5.9.1954

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); dort Gymnasium; Jurastudium in Breslau, Leipzig u. Tübingen; 1880 Eintritt in den Justizdienst; 1885 – 87 Gerichtsassessor; bis 1900 Amtsrichter in Hoyerswerda; ab 1900 LG-Rat in Magdeburg; ab 1906 Mitgl. des Preuß. Kammergerichts u. ab 1910 des Oberverw.-Gerichts; als Nationalliberaler ab 1903 Mitgl. des Preuß. Abgeordnetenhauses u. ab 1911 des Dt. Reichstags; 1917 Unterstaatssekr. im Reichsschatzamt; 1919 Mitbegr. u. Fraktionsvors. der DDP in der Nationalvers. u. im Reichstag; 1919/20 Reichsfinanzmin., Justizmin. u. Vizekanzler; nach Verlassen der DDP 1924 Mitbegr. der Liberalen Vereinigung; ab 1925 Rechtsanwalt; Präs. der Verw.-Akad. Berlin u. Mithrsg. der »Dt. Juristenztg.«; zahlr. Veröff., in denen er »Volksfremdheit des Rechts, Weltfremdheit der Richter, Rechtsfremdheit des Volkes« beklagt; in der NS-Zeit pol. u. rass. verfolgt, überlebte im Berliner Jüd. Krankenhaus.

1945 Mitbegr. der LDPD, Mitgl. ihres PV u. des Zentr. Blocks; 1945 – 48 Präs. der Dt. ZV für Justiz; schlug Anfang 1947 den Parteien in allen Besatzungszonen vor, eine nat. dt. Repräsentation für die Außenministerkonferenz in Moskau zu bilden, die Initiative scheiterte; 1948/49 Mitgl. des Dt. Volksrats u. 1949/50 der Prov. Volkskammer; 1950 Vors. ihres Verfassungsaussch.; 1950 Dr. jur. h. c. (MLU Halle); gest. in Berlin (West).

Die dt. Demokratie nach den Reichstagswahlen. Berlin 1920; Die dt. Justiz. Grundzüge einer durchgreifenden Reform. Berlin 1928; Sturm über Dtl. Berlin 1931; Ein Leben für den Liberalismus. Berlin 1951.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten