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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Schlag, Otto

* 5.1.1889 ✝ 22.4.1944

Geboren am 5. Januar 1889 in Kraftsdorf/Thüringen, Sohn eines sozialdemokratischen Arbeiters, lernte mit acht Geschwistern früh das Proletarierleben kennen. Noch während der Schlosserlehre 1905 Mitglied der sozialistischen Jugend, kam 1910 nach Hohenmölsen und arbeitete als Lokheizer, 1912 Mitglied der SPD. Im Krieg zur Marine eingezogen, beteiligte er sich im November 1918 am Flottenaufstand in Kiel. Zurück in Hohenmölsen schloß er sich der USPD an, dort im Januar 1920 Mitbegründer der KPD. Von 1920 bis 1928 arbeitete er im Bergbau, war Betriebsratsvorsitzender und Kreistagsabgeordneter in Weißenfels. Schlag wurde 1928 in den Preußischen Landtag gewählt und blieb bis 1933 Abgeordneter des Parlaments. Seit 1928 hauptamtlicher Funktionär, er leitete ab 1929 die RGO-Gruppe Bergbau in Mitteldeutschland. 1933 arbeitete Schlag illegal, wurde am 14. April 1933 verhaftet und kam in die KZs Lichtenburg, Esterwegen und Sachsenhausen. 1939 als Schwerkranker entlassen, ging er nach Halle. Dort starb Otto Schlag am 22. April 1944 an den Folgen der Haft. Sein Sohn Walter Schlag (* 13. 9. 1914 – †21. 11. 1981) wurde 1933 als Mitglied des KJVD verhaftet und saß bis 1945 im Zuchthaus. Ab 1945 Geschäftsführer der KPD-BL Halle bzw. ab 1946 des SED-Landesvorstandes Sachsen-Anhalt, war dann in der KVP und schied 1970 als Oberstleutnant aus der NVA aus. Annika Sprodowski veröffentlichte 2003 einen biographischen Artikel über Otto Schlag.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten