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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Schmeer, Heinrich

* 20.3.1906 ✝ 7.2.1960

Geboren am 20. März 1906 in Triberg/Baden, wuchs bei seinem Großvater, einem Versicherungsinspektor, auf. Er war bis 1925 Bürogehilfe, Volontär, Hoteldiener und Bauarbeiter. Seit August 1920 in der KJD, ab 1925 hauptamtlicher KJVD-Funktionär, Leiter des UB Torgau und ab 1929 Agitprop- bzw. Orgleiter des KJVD Halle-Merseburg. 1929 Mitglied der KPD, von Dezember 1930 bis Frühjahr 1931 Schüler an der Parteischule in Leningrad, anschließend Praktikant beim EK der KJI in Moskau. Im Mai 1932 kehrte Schmeer nach Deutschland zurück, wurde Jugendsekretär im Reichserwerbslosenausschuß und gehörte dem Sekretariat des RGO-Reichskomitees an. Bis Ende 1933 ZK-Instrukteur des KJVD, im Januar 1934 festgenommen und im April 1934 vom Kammergericht Berlin zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Juli 1936 emigrierte Schmeer nach Prag, Instrukteur der AL Zentrum (Deckname Harry). Ab Oktober 1938 in Göteborg, reiste er 1939/40 mehrmals als Instrukteur der AL Nord nach Berlin und sollte dort im August 1940 gemeinsam mit Willi Gall die illegale Arbeit koordinieren. Am 9. September 1940 verhaftet und nach schwerer Folter im Juli 1941 vom VGH angeklagt. Der Oberreichsanwalt forderte die Todesstrafe, Schmeer erhielt jedoch lebenslang Zuchthaus und saß bis Ende April 1945 in Brandenburg. Er wurde nach der Befreiung stellvertretender Vorsitzender der KPD bzw. ab 1946 der SED in Berlin-Spandau, im Juli 1947 Nachrichtenredakteur beim Berliner Rundfunk und dann bis 1959 Mitarbeiter beim Staatlichen Rundfunkkomitee der DDR. Heinrich Schmeer starb am 7. Februar 1960 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten