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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Schmidt, Antonie

* 5.3.1898 ✝ 16.8.1976

Geboren am 5. März 1898 in Spremberg/ Niederlausitz, sechstes und jüngstes Kind einer Arbeiterfamilie. Zunächst Hausmädchen, ab Juni 1917 Industriearbeiterin auf der Deutschen Werft in Kiel. 1920 Eintritt in die SPD, seit Juni 1923 Mitglied der KPD. Wegen ihres politischen Engagements entlassen, zog sie von Kiel im Sommer 1925 nach Hamburg, wurde Hilfspflegerin in der Irrenanstalt Friedrichsberg und später Reinemachefrau. Am 1. August 1931 wegen »Hochverrats« inhaftiert, da sie aber im September 1931 in die Hamburger Bürgerschaft gewählt wurde, am 4. November 1931 aus dem Untersuchungsgefängnis entlassen, bis 1933 Abgeordnete. Ab 1933 im Widerstand, deshalb von September 1933 bis August 1936 im Untersuchungsgefängnis, im Zuchthaus Lauerhof bei Lübeck und zuletzt im KZ Mooringen inhaftiert. Im Zusammenhang mit der Gestapoaktion nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20.Juli 1944 kam sie von August bis Oktober 1944 als ehemalige KPD-Mandatsträgerin ins KZ Fuhlsbüttel. Antonie Schmidt, später durch Heirat Antonie Möbis, arbeitete nach dem Krieg als Stationsfrau im Hamburger Hilfskrankenhaus am Weidenstieg, politisch trat sie nicht mehr hervor, sie starb am 16. August 1976 in Hamburg. Ihr zum Andenken gibt es seit 1991 in Hamburg-Eidelstedt den Antonie-Möbis-Weg. Rita Bake veröffentlichte 2005 eine biographische Skizze über Antonie Schmidt.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten