In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Schmidt, Eberhard
* 23.3.1907 ✝ 22.1.1996
Geb. in Slawentzitz (Oberschles. / Sławięcice, Polen); Vater Pfarrer, Mutter Sängerin; 1917 – 26 Gymnasium in Brieg u. Cosel, 1926 Abitur; 1927 – 29 Jurastudium an der Univ. Berlin, abgebrochen; Unterricht in Cellospiel u. Musiktheorie am Sternschen Konservatorium Berlin; 1930/31 Klavierspiel u. Kompositionen für eine Agit.-Prop.-Gruppe; 1932 KPD; 1933 nach illeg. pol. Arbeit Emigr. ins Saarl.; 1935 Flucht nach Paris; 1936 – 39 Interbrigadist im span. Bürgerkrieg; 1938 KP Spaniens; 1939 – 41 in Frankreich interniert (St. Cyprien, Gurs, Le Vernet); 1941 nach Dtl. ausgeliefert; 1941 – 45 KZ Sachsenhausen.
1945 Musikref. beim Volksbildungsamt Berlin-Pankow, Chorltr., Arbeit in Kabaretts; 1946 KPD/SED; 1948 Mitgl. der Autorengr. »Unser Lied – unser Leben« beim Berliner Rundfunk; Kulturref. beim ZR der FDJ; Mitbegr. u. Dir. der Nat. Kulturgr. der FDJ; 1951 Gründungs- u. Vorstandsmitgl. des VDK; freischaff. Komponist; 1953 NP; 1964 – 68 Dir. des Konservatoriums Schwerin; 1968 Rückkehr nach Berlin; 1977/78 zwei Reisen in die Ukraine zur Erdgastrasse; verh. mit der DEFA-Regisseurin u. Theaterintendantin Eva Fritzsche; gest. in Berlin.
Kompositionen: etwa 250 – 300 Lieder, darunter Massenlieder (»Thälmannlied«, »Ich trage eine Fahne«), Chöre, Kantaten, Bühnenwerke (Operette »Der Bolero«, Berlin 1952), Filmmusiken, Fernsehkomödien für Kinder, Instrumentalkompositionen für kleine Besetzungen, Orchestermusik.
Ein Lied – ein Atemzug. Erinnerungen u. Dokumente. Berlin 1987 (Hrsg. M. Machlitt). Vor der Kraft des Liedes. Entscheidungen im Leben des Komponisten E. S. (Fernsehportrait). DFF 1984.
Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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