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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Schmidt, Hans

* 10.12.1893 ✝ 18.6.1972

Geb. in Basel; Vater Prof.: 1904 – 12 Gymn. in Basel; 1913 – 17 Studium der Architektur in München, 1917 / 18 Studium an der ETH Zürich; 1922 – 30 Architekt in Basel; 1928 Mitbegr. des Congrès International d’Architecture Moderne (CIAM); 1930 – 32 Wohnsiedl. Neubühl (b. Zürich); 1930 – 37 Architekt in Moskau (mit Ernst May u. Hannes Mayer), 1937 Rückkehr nach Basel wg. polit. Schwierigkeiten während der stalinist. Säuberungen, Realisierung der Stadtplanung von Orsk / Orenburg; 1937 – 55 Architekturbüro in Basel; 1943 – 55 Mitgl. der verbotenen KP der Schweiz; Mitbegr. der Partei d. Arbeit der Schweiz (PdA); Präs. der PdA, Sektion Basel, 1944 / 45 Schweizer. Präs. der Förderation der PdA, 1944 – 55 Großrat der PdA in Basel; 1946 Pläne zum Wiederaufbau von Warschau; 1948 Wiederaufbau des Rau-Palais (1868, zerstört 1944) zum Schweizer Gesandtschaftsgebäude; 1951 polit. Boykott in Fachkreisen; 1954 Teiln. an der 8. Plenarsitzung der DBA auf Einladung des DBA-Präs.  Kurt Liebknecht, den S. von seinem Aufenth. in Moskau kannte; 1955 Teiln. am II. Bundeskongreß des DBA in Berlin (der die Industrialisierung des Bauens in der DDR beschloß; 1955 Berufung, 1.1.1956 Chefarchitekt am Inst. für Typung beim Min. für Aufbau, Übersiedl. nach Berlin, 1958 DDR-Vertreter beim 5. Weltkongreß für Architektur in Moskau; 1958 / 59 Wettbewerb Zentrum Ost-Berlin; 1958 – 61 Dir. des Inst. für Theorie u. Gesch. der Baukunst an der DBA; Prof. Dr.-Ing.; 1958 – 69 Ord. Mitglied der DBA; 1962 – 69 Chefarchitekt des Inst. für Städtebau u. Architektur der DBA; 1963 Ehrendoktor der DBA; 1955 – 69 versch. Wettbewerbsbeteiligungen des Kollektivs H. S. für Zentrumsplanungen Hoyerswerda (1956), Potsdam (1959 / 60), Dresden (1962), Erfurt (1967); zahlr. Studien zur Neugestaltung von Stadtzentren in der gesamten DDR; 1969 Pensionierung; Rückkehr nach Basel, Vorträge an versch. Hochschulen; gest. in Soglio (Schweiz).

Architektur. Eindrücke einer Reise in die DDR. In: Deutsche Architektur (DA) (1955) 8; Meine Auffassung von den Aufgaben der Architektur. Ms. 1957. Archiv ETH Zürich; Beiträge zur Architektur 1924 – 64. Berlin 1965; Wohnungsbau in Frankreich. In.: DA (1965) 11; Gestaltung u. Umgestaltung der Stadt: Beiträge zum soz. Städtebau. Berlin 1970 (mit R. Linke u. G. Wessel); Der Architekt im Klassenkampf. In: Kieren, M. (Hg.): Schweizer Städtebauer bei den Sowjets. Baden 1990. Weinrich, K.: H.S. zum Gedenken. In.: DA (1972) 10; Zeuchner, G., Wessel, G.: 85 Jahre H.S. In.: AdDDR (1978) 12; Suter, U. H. S.: 1893 – 1972. Architekt in Basel, Moskau, Berlin-Ost, Zürich 1993; Huber, B.: Die Stadt des Neuen Bauens: Projekte u. Theorien von H.S., Zürich 1993; Barth, H., Topfstedt, T. u. a.: Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR. Erkner 2000; Durth, W. u. a.: Architektur u. Städtebau der DDR. Berlin 2007.

Philipp Mäder / Volker Wagner

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten