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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Schmitz, Josef

* 5.4.1885 ✝ 4.6.1954

Geboren am 5. April 1885 in Oberhausen, Sohn eines Schneidermeisters; lernte Weber. Seit 1911 in der SPD, aus der er 1914 austrat. 1914 als Unteroffizier eingezogen, kam nach einer Verwundung als Vizefeldwebel zur Ausbildung von Rekruten nach Berlin. Hier hatte er Verbindung zur Spartakusgruppe. 1917 wegen antimilitaristischer Propaganda verhaftet und wegen »Meuterei« zu drei Jahren Festung verurteilt. Während der Novemberrevolution befreit und im November 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Leipzig, trat dem Spartakusbund und der USPD bei. Ende 1918 zog Schmitz nach Bocholt, gehörte hier dem Arbeiter- und Soldatenrat an und war einer der Mitbegründer der USPD. 1920 Übertritt zur KPD, Mitglied der BL Ruhrgebiet, einige Zeit auch Mitglied des Zentralausschusses der Partei. Er kam 1923 für drei Monate in »Schutzhaft«, seit 1925 Anhänger von Karl Korsch und Leo Trotzki. Von 1919 bis 1933 Stadtrat in Bocholt (von 1919 bis 1927 USPD/KPD, 1927 bis 1930 für die »Gruppe kommunistische Politik« [GKP], 1930 bis 1932 wieder für die KPD, 1932/33 für die SAP). Am 1. März 1933 festgenommen, saß er bis Oktober 1933 im Moorlager Esterwegen. 1936 und 1937 erneut inhaftiert, befand er sich dann unter ständiger Beobachtung durch die Gestapo. 1938 abermals verhaftet und nach einem Jahr U-Haft in das KZ Sachsenhausen überführt, 1945 noch ins KZ Bergen-Belsen. Schmitz wurde 1945 Vorsitzender der KPD in Bocholt. Nach Kritik am Kurs der KPD trat er am 18. November 1948 mit 19 weiteren Mitgliedern aus der Partei aus und engagierte sich danach bei der Gründung einer marxistischen Arbeiterpartei. Josef Schmitz starb am 4. Juni 1954 in Bocholt. Peter Berens veröffentlichte 2007 eine biographische Skizze über Josef Schmitz.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten