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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Schneider, Rolf

* 17.4.1932

Geb. in Chemnitz, aufgew. in Wernigerode; Vater Former, Werkmeister; Mutter Textilarbeiterin; OS; 1952 – 55 Studium der Pädagogik u. Germanistik in Halle; 1955 – 58 Red. der Ztschr. »Aufbau« Berlin; dann freischaff.; 1962 Lessing-Preis; 1972 Kunstpreis des FDGB; im Nov. 1976 Mitunterz. der Protestresolution gegen die Ausbürgerung  Wolf Biermanns; vom MfS im OV »Germanist« überwacht; Juni 1979 mit acht weiteren Schriftst. Ausschl. aus dem SV (1989 Aufhebung des Ausschl. u. im Dez. Austritt aus dem SV); ab 1979 mit mehrjährigem Visum Tätigkeit an westdt. Theatern, insbes. in Mainz u. Nürnberg; in der DDR ermöglichte ihm nur noch die Kirche öffentl. Auftritte; auch dramaturg. Berater am Mainzer Theater; verf. neben Lyrik u. Nachdichtungen zahlr. Hörspiele, u. a. »Das Gefängnis von Pont L’Eveque« (1957), »Der König u. sein Dieb« (1958), »Verliebt in Mozart« (1960), sowie Fernsehspiele, u. a. »Der Tag des Ludger Snoerrebrod« (1961) u. »Besuch gegen zehn« (1963); seine Erzählungen u. Romane, u. a. »Die Tage in W.« (entstanden 1962, veröff. 1965), »Der Tod des Nibelungen« (1970), sind meist satir. u. parodist. angelegt; im Roman »November« (1979) schildert er die Vorgänge um den Schriftst.-Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns; Mitgl. des PEN; publizist. für versch. Ztgen tätig; 2004 Bundesverdienstkreuz; wohnt in Schöneiche (b. Berlin).

Unerwartete Veränderung. Rostock 1980; Jede Seele auf Erden. Rostock 1988; Frühling im Herbst. Notizen vom Untergang der DDR. Göttingen 1991; Volk ohne Trauer. Notizen nach dem Untergang der DDR. Göttingen 1992; Berliner Wege. Berlin 1993; Notlandung. Berlin 1996; Mecklenburg-Vorpommern. Hamburg 1998; Ich bin ein Narr und weiß es. Berlin 2001; Berlin, ach Berlin. Berlin 2005; Alltag im Mittelalter. München 2006; Das Mittelalter. Berlin 2009.

Leonore Krenzlin

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten