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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Schrader, Karl (Körner

* 25.4.1900 ✝ 18.5.1962

(* 1900 – † 1962)

Geboren am 25. April 1900 in Wedderstedt/ Harz, Sohn eines Dorfstellmachers und Sozialdemokraten; mußte seine Gärtnerlehre 1918 wegen Einberufung zum Militär abbrechen. Da er antimilitaristische Gedichte verbreitete, wurde er im Herbst 1918 zu einem Jahr Festung verurteilt, durch die Novemberrevolution befreit. Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates, im Januar 1919 Eintritt in die KPD. Wegen Teilnahme am Mitteldeutschen Aufstand 1921 zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt, er konnte flüchten und lebte bis zur Amnestie von 1928 unter dem Pseudonym Paul Körner. Er schlug sich als Torfstecher, Landarbeiter, Buchhändler, Leichenwagenkutscher und Kellner durchs Leben und schrieb Gedichte, Glossen und Reportagen für die KP-Presse. Von 1926 bis 1930 Redakteur der »Roten Fahne«, für die Arbeiterkorrespondentenbewegung der Zeitung verantwortlich. Dann freier Schriftsteller. In der Weimarer Republik insgesamt u. a. wegen »Literarischen Hochverrats«, Gotteslästerung, Beleidigung usw. fünf Jahre in den Zuchthäusern, Gefängnissen und Festungen Gollnow, Moabit u. a. eingekerkert. Schrader war aktives Mitglied des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. 1929 erschien sein erster Roman »Schlagende Wetter«, 1930 nahm er am Internationalen Kongreß revolutionärer Schriftsteller in Charkow teil. Nach 1933 einige Male kürzere Zeit inhaftiert und zu Straßen- und Waldarbeiten zwangsdienstverpflichtet. 1939 zum Militär eingezogen, bis 1945 Soldat, danach lebte er wieder als freier Schriftsteller in Berlin, schloß sich der KPD bzw. SED an, war Mitarbeiter der SED-Presse und des DDR-Rundfunks. Er veröffentlichte mehr als 200 Arbeiten, vorwiegend Kurzgeschichten, Humoresken, Glossen. Er erhielt den VVO in Silber. Karl Schrader starb am 18. Mai 1962 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten