In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Schreiner, Paul
* 13.7.1880 ✝ 30.7.1937
Geboren am 13. Juli 1880 in Schönow bei Berlin, stammte aus einer Arbeiterfamilie; lernte Schweißer. 1902 Mitglied der SPD, schloß sich im Weltkrieg der Spartakusgruppe an und war seit Gründung in der KPD. Zunächst Funktionär in Hennigsdorf, ab Mitte der zwanziger Jahre war er für den AM-Apparat tätig, erst in der BL Berlin-Brandenburg, dann im zentralen Apparat. 1933 illegal in Berlin aktiv, emigrierte Schreiner in die Tschechoslowakei und ging 1935 in die Sowjetunion. Er kam nach Leningrad und wurde dort am 30. Juli 1937 vom NKWD verhaftet. Von der Dwojka, einer Zweierkommission, am 2. Dezember 1937 zum Tode verurteilt, wurde Paul Schreiner am 8. Dezember 1937 hingerichtet und in einem Massengrab in Lewaschowo bei Leningrad verscharrt.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Karl Dietz Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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