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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Schulz, Maria

* 17.10.1888 ✝ 23.12.1964

Geboren am 17. Oktober 1888 in Saarbrücken als Maria Stein, Tochter eines Bergmanns; nach kaufmännischer Lehre Verkäuferin. Im Februar 1908 heiratete sie Richard Wagner, mit dem sie 1910 nach Hamburg zog, dort Mitglied der SPD. Im Oktober 1914 übersiedelte sie nach Stettin, war gegen die Bewilligung der Kriegskredite und wurde Mitglied der Spartakusgruppe, 1918 der USPD. Ende 1918 war sie unter dem Namen Maria Wagner Delegierte des Bezirks Pommern auf dem Gründungsparteitag der KPD in Berlin. Sie lernte Karl Schulz kennen, den sie in zweiter Ehe heiratete. Bis Oktober 1920 war Maria Schulz aktive Funktionärin der BL Pommern, dann folgte sie ihrem Mann mit ihren beiden Kindern nach Berlin. Nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes Karl 1922 war sie Hausfrau und nur ehrenamtlich für die KPD tätig. Im Herbst 1923 leistete sie Kurierdienste für die KPD und überbrachte »Material« aus der sowjetischen Botschaft. Nach 1933 beteiligte sie sich an illegalen Aktionen in Berlin-Neukölln. Ab 1945 Funktionärin der KPD in Berlin-Neukölln, bis 1949 dort Vorsitzende einer KPD/ SED-Wohngruppe. Sie blieb auch nach der Spaltung der Stadt in Neukölln. Als sie sich 1950 weigerte, den Sonderfragebogen der Dienststelle für politisch und rassisch Verfolgte des Senats von West-Berlin auszufüllen, wurde ihr am 23. November 1950 die Entschädigungsrente entzogen. Daraufhin übersiedelte sie im Dezember 1950 in den Ostteil der Stadt, nach Berlin-Treptow, dort starb Maria Schulz am 23. Dezember 1964.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten