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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Schulz, Richard

* 5.1.1899 ✝ 10.4.1935

Geboren am 5. Januar 1899 in Königszelt/Schlesien; lernte den Bergmannsberuf und arbeitete im Waldenburger Kohlerevier. 1920 Mitglied der KPD, aktiver Funktionär. Mitte 1924 als Anhänger der Linken zum Orgleiter in die BL Schlesien berufen. Schulz wurde 1924 in den Preußischen Landtag gewählt und der X. Parteitag 1925 berief ihn in die Politische Kommission. Im Oktober 1926 stand er im Mittelpunkt eines Prügelskandals. Weil der jähzornige Schulz die Frau des SPD-Abgeordneten Osterroth beleidigt hatte, wurde er von dessen zwei Söhnen mit Peitschen geschlagen. Seit 1928 war Schulz kein Landtagsabgeordneter mehr. Im gleichen selben setzte der Polleiter von Schlesien, Erich Hausen, durch, daß Schulz aus der KPD ausgeschlossen wurde. Danach soll Schulz für die NSDAP aufgetreten sein, verschwand aus der Politik. Er lebte von seiner Frau getrennt, als deren Kind verschwand, kam das Gerücht auf, Schulz habe es ermordet, aber er selbst behauptete, das Kind sei zur Erholung. Später stellte sich heraus, daß Schulz das Kind in einem Anfall geistiger Umnachtung umgebracht hatte. Das Schweidnitzer Schwurgericht verurteilte am 7. November 1934 Schulz wegen Ermordung seines Sohnes Horst zum Tode und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Soweit sich feststellen ließ, endete Richard Schulz in einer Psychiatrischen Anstalt. Hier verstarb er durch Suizid am 10. April 1935.

 

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten