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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Schulze, Friedrich (Fiete)

* 22.10.1894 ✝ 13.2.1935

(* 1894 – † 1935)

Geboren am 22. Oktober 1894 in Hamburg-Schiffbek (heute Billstedt), Sohn einer Arbeiterfamilie. Friedrich (Fiete) lernte Schlosser, dann Hafenarbeiter. 1913 Mitglied der SPD. Ab 1915 Soldat, im Herbst 1917 bei einer Fliegerabteilung schwere Verwundung. Anfang 1919 trat er der USPD bei, kam mit deren Mehrheit Ende 1920 zur VKPD. Während des Hamburger Aufstandes im Oktober 1923 einer der Organisatoren, flüchtete dann und fuhr auf dem chilenischen Frachter »Flora« die Südamerikaroute. Er ging in die Sowjetunion, von 1927 bis 1931 Studium an der KUNMS in Moskau, im Frühjahr 1931 wurde er Lektor an der Parteischule in Noworossisk, Ende 1931 Aspirant an der KUNMS. Seit Juli 1932 wieder in Deutschland, war Schulze zunächst Mitarbeiter in der von Franz Jacob geleiteten Agitpropabteilung der BL Wasserkante. Ab September 1932 organisierte er den aus Mitgliedern des verbotenen RFB gebildeten Massenselbstschutz, der sich erbitterte Straßenschlachten mit der SA lieferte. Er wurde am 16. April 1933 verhaftet und schwer mißhandelt. Noch ehe der Prozeß am 13. Februar 1935 vor dem OLG begann, war das Todesurteil bereits beschlossene Sache, er wurde am 18.März 1935 dreimal zum Tode verurteilt. Friedrich (Fiete) Schulze wurde am 6.Juni 1935 mit dem Handbeil in Hamburg enthauptet.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten