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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Schwarz, Georg

* 27.3.1896 ✝ 12.1.1945

Geboren am 27. März 1896 in Zwenkau bei Leipzig, Sohn eines Gastwirts; lernte das Bäckerhandwerk, war dann Hilfsarbeiter in einer Malerwerkstatt in Berlin. Im August 1914 noch Kriegsfreiwilliger, wurde er zum entschiedenen Kriegsgegner, schloß sich 1918 zunächst der SPD und Ende November 1918 der USPD an. Er gehörte zum Berliner Arbeiter- und Soldatenrat, zog 1919 nach Leipzig und ging hier zur KPD. Nach längerer Erwerbslosigkeit Metallarbeiter in Leipzig und später Betriebsrat in einer Eisengießerei, ab 1926 Stadtverordneter in Leipzig und Mitglied der engeren BL Westsachsen, von 1928 bis 1933 Sekretär des UB Leipzig-Flöha. Schwarz wurde 1929 in den Sächsischen Landtag gewählt, dem er bis 1930 angehörte. Bei den Auseinandersetzungen mit den Rechten in Sachsen stand er auf dem Boden der Thälmann-Führung, war vehement für den Ausschluß der Anhänger Heinrich Brandlers. Im März 1933 verhaftet, saß er bis Ende März 1934 im KZ, dann Steinsetzhilfsarbeiter in Leipziger Betrieben. Er schloß sich im Krieg der illegalen Schumann-Gruppe an, war als Soldat Wachmann eines belgischen Offiziersgefangenenlagers in Colditz. 1943 Rückkehr nach Leipzig und dort im Juli 1944 erneut festgenommen. Vom VGH in Dresden am 24. November 1944 zum Tode verurteilt, wurde Georg Schwarz am 12.Januar 1945 in Dresden hingerichtet.

Seine Tochter Sonja (* 1924), später mit Alfred Kurella verheiratet, erinnert in ihrem 2004 veröffentlichten Buch »Im Zwielicht der Erinnerung – Kindheit und Jugend von Sonja Kurella-Schwarz« eindrucksvoll an ihren Vater Georg Schwarz.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten