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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Schwotzer, Kurt

* 31.3.1897 ✝ 25.6.1980

Geb. in Hartmannsdorf (Bez. Zwickau, Sachsen); Vater Maurer u. Weber, Mutter Textilarb.; 1903 – 11 Volksschule in Hartmannsdorf; 1911 – 14 Ausbildung zum Huf- u. Wagenschmied sowie Besuch der Fortbildungsschule; 1914/15 in Hartmannsdorf u. Berlin im Beruf tätig; 1915 – 18 freiw. Militärdienst; 1919 Schmied in Uelzen (Niedersachsen); 1920 KPD Hamburg; Mitbegr. der KPD Uelzen; dort 1920 – 24 Kassierer; 1924 – 29 Pol.-Ltr.; 1920 – 28 Gelegenheitsarb. u. erwerbslos; 1926 – 28 Pol.-Ltr. im RFB; 1925 – 29 Mitgl. der KPD-UBL u. der erw. BL Wasserkante; 1929 Besuch der KPD-Reichsparteischule; 1929 Abg. des Provinziallandtags; 1929/30 Volontär der KPD-Ztg. »Norddt. Ztg.«, dort pressegesetzl. Verantw.; 1930 vom RG wegen »liter. Landesverrats« zu zwei Jahren Gefängnis u. einem Jahr Festungshaft verurteilt, Mandat als Abg. des Provinziallandtags aberkannt; April 1930 vor Strafantritt untergetaucht u. illeg. in Berlin gelebt; Instrukteur des ZK der KPD für den UB Annaberg; als Red. in Stettin eingesetzt; Juli – Dez. 1930 Red. der »Volkswacht« (Stettin); illeg. pol. tätig (»Emil Mettinger«); 10.1.1931 wegen drohender Verhaftung in die UdSSR (Moskau) geflohen (»Karl Hess«); 1931 – 37 Mitgl. der KPdSU; 1931 – 33 Schmied in Moskau, 1934 in Stalinsk; 1934/35 Studium an der Kommunist. Univ. der Minderheiten des Westens, abgebrochen; 1935/36 Sekr. der dt. Sekt. des EKKI; gehörte 1936 neben Walter Dittbender u. Heinrich Wiatrek zur »Kleinen Kommission«, die KPD-Emigranten überprüfte; 1937 nach Spanien (»Karl Hess«), dort in der XI. Internat. Brigade; Mitarb. der dt. Kaderabt., dann Ltr. des Effektenbüros der Internat. Brigaden in Albacete; 1938 Offiziersschule in Pozo Rubio; Kaderchef des I. Bataillons; 1938/39 Gefangenschaft in San Pedro de Cardeña (b. Burgos), Verhöre durch die Gestapo; März; 1939 nach Dtl. ausgeliefert; 1939 KZ Fuhlsbüttel; Wiederaufn. des Prozesses aus dem Jahre 1930; Haft in Berlin-Plötzensee, 1940 – 42 KZ Sachsenhausen, 1942 als Häftling am Neubau des Volkswagenwerks in Fallersleben eingesetzt, 1942 – 45 Haft im Lager Berlin-Lichterfelde; Teilnehmer des Todesmarsches nach Schwerin.

Mai 1945 Rückkehr nach Berlin; 1945/46 KPD/SED; 1945 Mitarb. im Hauptaussch. für OdF, dort Ltr. des Suchdienstes nach vermißten Spanienkämpfern; 1945 zus. mit  Karl Schirdewan Aufbau des Ref. »Illeg. Parteigeschichte« des ZS der SED; ab 1946 Mitarb. der Abt. Personalpol. bzw. Kader; Ref. im Ref. »Untersuchungen u. Schiedsgerichte«; 1948 Mitgl. des SED-KV Pankow; dann ab 1950 Mitarb. der Abt. Internat. Verbindungen, Sektor Administration des ZK der SED; 1950 – 59 Ltr. des Sektors »Betreuung u. Emigr.«; anschl. bis 1967 Arbeitsgr.-Ltr. für Emigr. in der Abt. Außenpol. u. Internat. Verbindungen des ZK der SED; 1958 Medaille für Kämpfer gegen den Fasch.; 1957 Banner der Arbeit; 1958 – 63 Mitgl. der ZRK der SED; 1962 VVO; 1963 Mitgl. des Solidaritätskomitees für das span. Volk; 1972 KMO; 1979 Ehrenspange zum VVO; gest. in Berlin.

Uhl, M.: Mythos Spanien. Das Erbe der internat. Brigaden in der DDR. Bonn 2004.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten