x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Seelig, Marion

* 3.1.1953 ✝ 12.3.2013

Geb. in Berlin; Vater Zimmermann, Mutter Sachbearb.; 1971 Abitur; zum Studium der Journalistik nicht zugelassen, da der Vater seit 1961 in Berlin (West) lebte; 1971 – 74 Volontärin bzw. red. Mitarb. bei der »Berliner Ztg.«; anschl. bis 1975 Red. im Berliner Haus für Kulturarbeit; seitdem freiberufl. Autorin, Hörspiele für den DDR-Rundfunk (»Eisenhand, 1986, »Die Frühlingsgeige«, 1988, »Prinzessin Tausendschön u. die Südseeinsel Taka-Tuka«, 1990) u. den SFB (»Landaufenthalte, 1988, »Zwischen den Grenzen wohnen die Dichter«, 1989) sowie Erzählungen u. Gedichte; ab 1978 Mitinitiatorin regelm. »Kinderseminare« bei der ev. Kirche; 1982 Mitunterz. der Eingabe der Gruppe »Frauen für den Frieden« gegen das neue Wehrdienstgesetz (Einberufung von Frauen bei Mobilmachung); 1983 Friedensarbeit in der Berliner Zionsgemeinde u. Gründung der internat. orientierten Zwei-Drittel-Welt-Kindergr. »Banana«; Teiln. an Friedensdekaden u. -seminaren; 1986 Mitorganisatorin des ersten Menschenrechtsseminars (Berlin-Friedrichsfelde) u. Mitgl. der opp. Gruppe »Gegenstimmen«; seit 1987 Mitarb. in der »Kirche von unten«; organisierte 1988/89 in der Gruppe »Konkrete Solidarität« Mahnwachen, Protestgottesdienste u. Spendensammlungen für verfolgte Personen, u. a. nach den Übergriffen auf die Umweltbibliothek, den Verhaftungen bei der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration u. der Relegierung von Schülern der Carl-von-Ossietzky-EOS; Okt. 1989 Mitbegr. der Vereinigten Linken (VL); Sprecherin u. ab Dez. 1989 Vertreterin der VL am Zentr. Runden Tisch.

Seit 1990 MdA Berlin (zunächst auf der offenen Liste der PDS) u. innenpol. Sprecherin der Fraktion der PDS bzw. Linkspartei; 1999 anläßl. des Kosovo-Kriegs Eintritt in die PDS, seit 2002 stellv. Fraktionsvors. u. bis 2006 Vors. des Untersuchungsaussch. Datenschutz des Berliner Abgeordnetenhauses; gest. in Berlin.

Silvia Müller

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten