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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Semjonow, Wladimir Semjonowitsch

* 16.2.1911 ✝ 18.12.1992

Geb. in Krasnoslobodnoje (Gebiet Tambow); Vater Lokomotivführer, Mutter Requisiteurin; 1917 – 21 Volks-, 1921 – 26 Mittelschule; Mitgl. des Komsomol; als Schüler Arbeiter- u. Bauernkorrespondent für Parteiztg.; ab 1926 Buchhalter u. Mitarb. im Krs.-Komitee des Komsomol in Kaschira; 1931 – 37 Studium an der Philos. Fak. des Staatl. Inst. für Geschichte, Philos. u. Lit. in Moskau, Diplom; 1937 – 39 Lehrstuhlltr. für Marx.-Lenin. in Rostow (Don); 1938 Mitgl. der KPdSU; ab 1939 im diplomatischen Dienst; 1939/40 Berater an der UdSSR-Vertr. in Litauen; 1940/41 an der UdSSR-Botschaft in Berlin; 1941/42 Ltr. der III. Europa-Abt. des Volkskommissariats für Äußeres der UdSSR in Moskau; 1942 – 44 Berater an der UdSSR-Botschaft in Schweden; 1943/44 an Sondierungen über einen Separatfrieden zw. dem Dritten Reich u. der UdSSR involviert; 1944/45 in Moskau im Volkskommissariat für Auswärt. Beziehungen mit Nachkriegsplanung für Dtl. beauftragt. April 1945 Berater des Oberbefehlshabers der 1. Ukrain. Front Marschall Iwan S. Konjew; ab 10.5.1945 pol. Berater  Georgi K. Shukows; 1945/46 Erster Stellv. des Pol. Beraters des Obersten Chefs der SMAD für allg. u. außenpol. Fragen; Ltr. der Abt. Pol. der SMAD; Gesandter 2. Kl.; 1946 – 49 Pol. Berater des Obersten Chefs der SMAD; Botschafter; 1945/46 stellv. u. 1946 – 48 sowj. Dir. der Abt. Pol. des Alliierten Kontrollrats; 1949 – 53 Pol. Berater des SKK-Vors.; 1953 kurzz. Ltr. der III. Europa-Abt. des Außenmin. der UdSSR; 1953/54 Hoher Kommissar der UdSSR in Dtl.; 1954/55 Ltr. III. der Europa-Abt. u. 1955 – 78 stellv. Außenmin. der UdSSR; 1965 Ehrenbürger von Berlin (Ost); ab 1966 Kand. des ZK der KPdSU; ab 1969 Ltr. der sowj. Delegation bei den Verhandlungen über strateg. Abrüstung in Helsinki; 1978 – 86 Botschafter der UdSSR in der Bundesrep. Dtl.; W. S. gehörte zu den namhaftesten sowj. Dtl.-Diplomaten u. war maßgebl. an der Durchführung von Jossif W. Stalins Dtl.-Pol. beteiligt, dessen persönl. Vertrauen er genoß; zweimal Lenin-Orden; Orden der Oktoberrev.; Orden des Vaterländischen Krieges; KMO; gest. in Köln.



Von Stalin bis Gorbatschow. Ein halbes Jahrhundert in diplomat. Mission 1939 – 91. Berlin 1995.

Jan Foitzik

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten