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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Seyfried, Rudolf

* 29.6.1897 ✝ 29.3.1949

Geboren am 29. Juni 1897 in Frankenthal/Pfalz, Sohn eines Stuhlmachers; lernte Schuhmacher. Der Vater, ein freireligiöser Sozialdemokrat, erzog ihn im sozialistischen Sinne. 1916 zur Infanterie eingezogen, erlitt eine schwere Verwundung am Bein. Nach dem Krieg ließ er sich in Mannheim nieder. Ab 1918 Mitglied der USPD, kam Seyfried mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD und übte ehrenamtliche Funktionen aus. Bei der Reichsbahn beschäftigt, die ihn 1923 aus politischen Gründen entließ. Als Anhänger der Linken wurde er nach der Übernahme der Parteiführung durch die Linken 1924 Mitglied der BL Baden und im Mai 1924 Chefredakteur der Mannheimer »Arbeiter-Zeitung«. Im Sommer 1925 mit dem Aufbau des RFB in Baden betraut, war er bis 1927 Leiter des RFB und Mitglied der BL Baden. Als enger Mitarbeiter von Georg Kenzler und Jakob Ritter 1927 mit diesen aus der KPD ausgeschlossen, wurde Seyfried 1928 Mitbegründer des Leninbundes, den er in Baden gemeinsam mit Ritter leitete. In einer Mannheimer Schuhfabrik als Betriebskontrolleur beschäftigt. Nach dem Übertritt Ritters zur SAP 1932 war er bis 1933 Polleiter des Leninbundes in Baden. 1933 beinamputiert, lebte er nun als Kriegsrentner und arbeitete mit der SAP und anderen Widerstandsgruppen zusammen. 1934 übersiedelte Seyfried nach Scheringen/Odenwald, erwarb eine Mühle und ein Sägewerk. Wegen illegaler Tätigkeit im September 1944 verhaftet, im Dezember schwerkrank entlassen (Frau Seyfried war aus dem gleichen Grunde von September 1944 bis Februar 1945 inhaftiert). 1945 wieder Mitglied der KPD, Kreisrat in Mosbach, nach erneuten Differenzen mit der KPD seit 1947 in der Partei nicht mehr aktiv. Rudolf Seyfried starb am 29. März 1949 in Scheringen.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten