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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Shukow, Georgi Konstantinowitsch

* 1.12.1896 ✝ 18.6.1974

Geb. in Strelkowa (Gebiet Kaluga, Mittelrußland); Vater Schuster; Kürschner; ab 1915 Militärdienst; 1917 Fähnrich der Roten Armee; ab 1918 Berufssoldat; 1919 KPdSU; Absolvent der Frunse-Militärakad. u. ab 1928 Teiln. von Ausbildungskursen der dt. Heeresltg. für sowj. Gen.-Stabsoffz.; Kavalleriekdr.; 1939 Armeekdr. bei den sowj. Streitkräften in der Mongolei; 1939, 1944, 1945 u. 1956 Held der Sowjetunion; Jan. – Juli 1941 Chef des Gen.-Stabs u. stellv. Volkskommissar für Verteidigung der UdSSR; ab Juni 1941 im Stab des Oberstkommandierenden Jossif W. Stalin, Armee-Gen.; ab April 1942 1. stellv. Volkskommissar für Verteidigung der UdSSR; zugl. Jossif W. Stalins Stellv. als Oberster Befehlshaber; 1941 – 46 Kand. des ZK der KPdSU; 1942 Marschall der Sowjetunion; Frontoberbefehlshaber, ab 1944 der 1. Weißruss. Front; er nahm an allen militärstrateg. Planungen u. deren Durchführung teil.

Am 8.5.1945 nahm er als Oberbefehlshaber der 1. Weißruss. Front in Berlin-Karlshorst die Kapitulation der Wehrmacht entgegen; 1945 – März 1946 Oberbefehlshaber der sowj. Besatzungstruppen in Dtl. u. Oberster Chef der SMAD; somit Gesamtverantw. für die sowj. Besatzungspol. in der SBZ; Mitgl. des Alliierten Kontrollrats für Dtl.; seine militärisch-pragmatische Amtsführung, Entscheidungsfreude u. Konfliktfähigkeit erzeugten Widerstand innerhalb der SMAD u. bei den Volkskommissaren; Versuche, den populären Marschall durch fingierte Materialien strafrechtl. u. pol. (»Fraktionsverschwörung«) zu kompromittieren, wurden durch Jossif W. Stalin gestoppt; 1946 – 48 Kdr. der Militärbez. Odessa, 1948 – 53 Ural; ab 1950 Mitgl. des Obersten Sowjets der UdSSR; 1952 – 57 Mitgl. des ZK der KPdSU; ab 1953 Erster Stellv. u. 1955 – 57 Min. für Verteidigung der UdSSR (Nachf. von Nikolai A. Bulganin); 1957 des Disziplinverstoßes u. »Bonapartismus« bezichtigt; 1958 Ruhestand; gest. in Moskau.

Wospominanija i rasmyschlenija, Moskwa 1970 (10. Aufl. 1990); Erinnerungen u. Gedanken. Berlin 1976. Suworow, V.: Marschall Schukow. Lebensweg über Leichen. Selent 2001.

Jan Foitzik

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten