In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Siebert, Hans (Johannes Georg)
* 20.7.1910 ✝ 7.4.1979
Geb. in Niedervellmar (b. Kassel); Vater Landarb., später Postschaffner; Volksschule, Realgymnasium u. Oberrealschule; Studium an der Pädagog. Akad. Kassel; 1931 KPD; 1930 – 32 Volksschullehrer in Kassel, Febr. 1933 entlassen; Pol.-Ltr. des KPD-Bez. Hessen-Nassau; April 1933 verhaftet, 1934/35 Zuchthaus Kassel-Wehlheide u. KZ Lichtenburg; Okt. 1936 Emigr. nach England; Sekr. der Freien Dt. HS; Heirat mit Priscilla Ann Thornycroft, der Schwester von Hermann Fields Ehefrau; 1940 Internierung auf der Isle of Man; 1945 – 47 verantw. für die Rückführung der KPD-Emigranten u. ab 1946 Pol.-Ltr. der KPD-Gr. in Großbritannien.
Sept. 1947 Rückkehr nach Dtl.; Hauptref. für Schul- u. Erziehungsfragen in der Abt. Parteischulung, Kultur u. Erziehung beim ZS der SED; Dez. 1948 Ltr. der Schulabt. in der Dt. Verw. für Volksbildung; Sept. 1949 Gründungsdir. des Dt. Pädagog. ZI; 1950 Ltr. der HA Unterricht u. Erziehung des Min. für Volksbildung, entlassen wegen seiner »Westemigration« (u. seiner familiären Verbindung zu Hermann u. Noel Field); danach freier Verlagsmitarb.; 1952 Prof. für Pädagogik u. 1953 Dir. des Pädagog. Inst. Dresden; 1954 – 79 Vors. des DSF-Bez.-Vorst. Dresden; 1960 – 75 Prof. mit Lehrauftrag für Berufspädagogik an der TU Dresden; 1970 Ord. Mitgl. der APW u. Dr. paed. h. c.; 1975 VVO; gest. in Dresden.
Was sind Märchen? Berlin 1952; Diesterweg. Berlin 1953. Schilfert, S.: Findbuch zum wiss. Nachlaß des Pädagogen H. S. (1910 – 1979). Berlin 1993.
Gert Geißler / Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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