x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Siegmund, Kurt

* 21.12.1910 ✝ 63 bis 198

Geboren am 21. Dezember 1910 in Schönnewitz/Saalekrs., Sohn eines Steinsetzers. Von Beruf Linierer, im Oktober 1927 Mitglied des KJVD, 1931 der KPD. Seit 1929 hauptamtlicher Funktionär des KJVD und der Roten Jungfront in Halle und Berlin. Ende 1932 kam er nach Moskau, dort Praktikant, dann Referent in der Orgabteilung des EK der KJI. Nach einem militärtheoretischen Kurs bei Wilhelm Zaisser reiste er im Spätsommer 1933 über Skandinavien illegal nach Deutschland, hier Oberinstrukteur für den KJVD in Sachsen. Von Mitte bis Ende 1934 Leiter des KJVD in Berlin. Auf der Moskauer Reichskonferenz Ende 1934 in das ZK des KJVD gewählt, gehörte Siegmund bis Mai 1935 dem in Berlin illegal wirkenden Sekretariat des ZK des KJVD an. Anschließend in der ?CSR im Auslandssekretariat, 1935/36 deutscher Vertreter in der KJI, Delegierter zum VII. Weltkongreß der Komintern. Unter dem Parteinamen Friedel Stein von November 1936 bis September 1937 Vertreter des KJVD beim Sekretariat des ZK der KPD in Paris. Danach erneut zur illegalen Arbeit in Deutschland und im Mai 1939 nach Schweden zur AL Mitte. Er sollte Anfang 1941 in Deutschland die Jugendarbeit übernehmen, reiste aber in die Niederlande, hielt Kontakte zu deutschen Kommunisten. Im August 1945 nach Deutschland zurückgekehrt, war Siegmund zunächst Redakteur in Halle. Ende 1948 Leiter der MAS-Landesverwaltung Sachsen-Anhalt, Ende 1950 DDR-Staatssekretär und Vizeminister für Land- und Forstwirtschaft. Ab 1958 Stellvertretender Vorsitzender des Rates des Bezirks Neubrandenburg, 1962 entbunden, später Direktor des Instituts der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR. Von 1963 bis 1988 Mitglied der ZRK der SED, er erhielt 1985 den Karl-Marx-Orden. Kurt Siegmund starb am 17.November 1988 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten