In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Sindermann, Horst
* 5.9.1915 ✝ 20.4.1990
Geb. in Dresden; Vater Buchdrucker, MdR; 1921 – 33 Volksschule u. Realgymnasium; 1929 KJVD; 1932/33 UB-Ltr. in Dresden; 1932-März 1933 Angest. der Dt. Vertriebsgesell. für russ. Ölprodukte (DEROP), Niederlassung Dresden; Juni 1933 Verhaftung wegen illeg. Tätigkeit, acht Mon. Haft; ab Sept. 1934 Pol.-Ltr. des KJVD in Dresden; März 1935 erneute Verhaftung (schwere Folterungen), verurteilt zu sechs Jahren Gefängnis, 1935 – 41 Zuchthaus Waldheim (Einzelhaft), ab 1941 »Schutzhaft« im KZ Sachsenhausen; Arbeit im Lebensmittelmagazin der SS, illeg. Versorgung der Häftlinge; ab Okt. 1944 KZ Mauthausen, dann bis Mai 1945 KZ Ebensee.
Juni 1945 mit sowj. Hilfe über Wien nach Dresden; 1945/46 KPD/SED; 1945 – 47 Chefred. der »Sächs. Volksztg.« in Dresden u. der »Volksstimme« in Chemnitz; 1947 – 49 1. SED-Krs.-Sekr. in Chemnitz bzw. Dez. 1948 - Okt. 1949 in Leipzig; Okt. 1949 - Juli 1950 Mitgl. des Kleinen Sekretariats beim PB der SED, Stellv. des Vors. des Sekretariats Walter Ulbricht, verantw. für Org. u. Kaderfragen; Juni 1950 Überprüfung durch die ZPKK, vom PB des ZK der SED zur Red. der »Freiheit« nach Halle versetzt, dort 1950 – 55 Chefred. (Nachf. von Erich Behnke); 1955 – 63 Ltr. der Abt. Agit. u. Prop. im ZK der SED (Nachf. von Peter Pries); 1958 – 63 Kand., 1963 – 89 Mitgl. des ZK der SED; 1967 – 8.11.1989 Mitgl. seines PB; 1963 – 89 Abg. der Volkskammer, 1976 – 13.11.1989 Präs. (Nachf. von Gerald Götting); 1963 – 71 1. Sekr. der SED-BL Halle (Nachf. von Bernard Koenen); 1965 VVO; Ehrenspange zum VVO; 1971 – 73 1. stellv. Vors. u. 1973 – 76 Vors. des Min.-Rats (Nachf. von Willi Stoph); 1975 KMO; 1976 – 13.11. 1989 stellv. Vors. des Staatsrats; 3.12.1989 SED-Ausschl.; Jan./Febr. 1990 U-Haft, Haftentlassung aus gesundheitl. Gründen; gest. in Berlin.
Frieden u. Soz. – Staatsdoktrin der DDR. Ausgew. Reden u. Aufsätze. Berlin 1980; Alles für das Volk – Alles mit dem Volk. Ausgew. Reden u. Aufsätze. Berlin 1985.
/ Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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