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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Singvogel, Karl

* 3.9.1888 ✝ 10.12.1937

Geboren am 3. September 1888 in Tannenhausen/Provinz Hannover; lernte Dreher. Ab 1901 in Berlin Mitglied und Funktionär der SPD, 1918 in der Spartakusgruppe, seit Gründung 1919 in der KPD aktiv. Singvogel kam 1922 als technischer Mitarbeiter in den Apparat der Zentrale und war dann im ZK zeitweise im AM-Apparat eingesetzt, später in der Roten Hilfe. 1933 zunächst illegal für die RHD tätig, emigrierte er im November 1933 in die Sowjetunion, dort Mitarbeiter bei der MOPR (Pseudonym Karl Hellwig), später als Dreher beschäftigt. Karl Singvogel wurde am 23.März 1937 vom NKWD verhaftet und am 10. Dezember 1937 in Butowo erschossen. Seine Frau Anna (* 9. 9. 1890) wurde (wie ihre Schwiegertochter) im September 1937 in Moskau festgenommen und im Dezember 1939 an NS-Deutschland ausgeliefert. Der Sohn Kurt Singvogel (*8. 12. 1912 in Berlin), Werkzeugmacher, dann Kraftfahrer, 1929 im KJVD und ab 1930 in der KPD, war 1932 einer der Chauffeure des ZK der KPD. 1933 einige Monate in Berlin inhaftiert, flüchtete er im Dezember 1933 mit seiner Familie nach Moskau. Dort wurde er am gleichen Tag wie sein Vater, am 23. März 1937, wegen »antisowjetischer Propaganda« vom NKWD verhaftet und wie sein Vater am 10. Dezember 1937 erschossen.

 

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten