In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Skamira, Willi
* 7.3.1897 ✝ 22.1.1945
Geboren am 7. März 1897 in Landsberg/Warthe, Sohn eines Holzarbeiters; lernte Zimmermann, ab 1913 im Deutschen Holzarbeiterverband. Von 1914 bis 1918 Soldat an der Westfront, mehrmals schwer verwundet. Der Kriegsbeschädigte Skamira wirkte politisch unter den Landarbeitern und Bauern, ab 1928 in der KPD. Im Juli 1932 im Wahlkreis Potsdam II als Abgeordneter in den Reichstag gewählt, dem er bis November angehörte. Skamira wurde im März 1933 verhaftet, saß bis Sommer 1934 im KZ Sonnenburg. Dannach Lagerarbeiter in der Landsberger Jutefabrik; er setzte die illegale Tätigkeit gegen das NS-Regime fort und bekam ab 1944 auch Verbindungen zu Bernhard Bästlein und Franz Jacob. Von Jacob erhielt er am 1. Juli 1944 illegale Druckschriften. Skamira bemühte sich, in Landsberg eine illegale Gruppe aus KPD und SPD-Mitgliedern aufzubauen, verfaßte ein 15-Punkte-Programm für die Bauernschaft mit Forderungen für die Zeit nach Hitler. Er wurde im Zusammenhang mit der Gestapoaktion »Gewitter« am 2.August 1944 erneut verhaftet, am 15. Dezember desselben Jahres vom 2.Senat des VGH wegen »Vorbereitung zum Hochverrat, Feindbegünstigung und Wehrkraftzersetzung« zum Tode verurteilt. Willi Skamira wurde am 22. Januar 1945 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. Seine Ehefrau Frieda Skamira, geborene Schippschak (* 29. 11. 1899 – 7. 10. 1983), war damals ebenfalls inhaftiert.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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