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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Skrentny, Konrad

* 23.4.1894 ✝ 20.4.1955

Geboren am 23. April 1894 in Usch/Westpreußen, Sohn eines Zimmermanns; lebte bis 1905 in Danzig, dann in Düsseldorf-Gerresheim, lernte dort Glasmacher. Er trat 1913 der SPD und dem DMV bei. Im Weltkrieg Soldat, Unteroffizier, nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft bis 1930 Walzer und Betriebsrat im Stahlwerk Düsseldorf. 1918 Mitglied der USPD, 1920 Übertritt zur KPD. Ab 1927 ehrenamtliches Mitglied der BL Niederrhein, 1929 wurde er dort Sekretär für Gewerkschaftsfragen, dann im gleichen Bezirk führend in der RGO. Im September 1930 als Abgeordneter im Wahlkreis Düsseldorf-Ost in den Reichstag gewählt, dem er bis März 1933 angehörte. Skrentny war 1931/32 Orgleiter im Reichskomitee der RGO in Berlin. Ab Februar 1933 für die illegale RGO tätig, am 9. Juni 1933 wurde er verhaftet, nach längerer »Schutzhaft« in Düsseldorf und im KZ Börgermoor am 3. Februar 1934 vom OLG Hamm zu einem Jahr und zehn Monaten Gefängnis verurteilt, die er in Wuppertal und im Strafgefangenenlager III Brual-Rhede-Ems verbüßte. Nach der Freilassung am 5. August 1935 als Arbeiter beschäftigt, wurde er noch öfter für mehrere Monate inhaftiert, u.a. von April bis September 1937 im KZ Sachsenhausen. Von 1939 bis 1943 Schweißer, 1944 Soldat, dann bis 1945 dienstverpflichtet als Fabrikarbeiter. Ab 1945 betätigte sich Skrentny wieder als Funktionär in der KPD, Mitglied der Landesleitung Nordrhein-Westfalen. Er gehörte vom 2. Juni 1946 bis 19. April 1947 dem ernannten Landtag von Nordrhein-Westfalen an, war dort zeitweise 2. Vizepräsident. Am 29. Februar 1948 trennte er sich von der KPD, da er mit der Parteilinie nicht einverstanden war, Übertritt zur SPD. Zeitweise in der Gewerkschaft aktiv, enger Mitarbeiter von Hans Böckler, ab 1947 war er Arbeitsdirektor in Duisburg. Konrad Skrentny starb am 20. April 1955 in Düsseldorf. In Duisburg-Ruhrort wurde eine Straße nach ihm benannt. Peter Rütters veröffentlichte 2005 eine biographische Skizze über Konrad Skrentny.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten