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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Spiru, Basil

* 27.11.1898 ✝ 15.9.1969

Geb. in Luzan (Nordbukowina, Österreich-Ungarn / Lujeni, Rumänien) in einer jüd. Fam.; Vater Land- u. Eisenbahnarzt; 1904 – 12 Volksschule in Luzan, 1912 Staatsgymnasium in Czernowitz u. Maximilian-Gymnasium in Wien; 1916 Mitgl. der Soz. Jugend Österreichs; 1916 – 18 Militärdienst in der k. u. k. Armee; 1918/19 Lazarettaufenthalt in Nordungarn; März 1918 SDP Ungarn; 1919 Angeh. der ungar. Roten Armee; 1919 – 27 Mitbegr. u. Mitgl. der Rumän. KP; 1919/20 Studium der Staatswiss. u. Geschichte an der Univ. Czernowitz; 1921 als Mitgl. der illeg. Ltg. der KP Rumäniens verhaftet, 1921/22 Haft, amnestiert; 1922/23 Mitgl. des ZK der KP Rumäniens; 1922/23 Jura-Studium an der Univ. Bukarest; 1923 – 26 Studium der Staatswiss. an der Univ. Wien, relegiert; gleichz. illeg. Arbeit für die IRH; 1926 erschien sein Bericht »Aus den Totenhäusern ?Groß-Rumäniens?«; 1927 Emigr. in die UdSSR; 1927 – 54 KPdSU; 1927 – 29 Abt.-Ltr. an der KUNMZ in Moskau; gleichz. Doz. für Geschichte an der 2. Moskauer Univ.; 1930 – 32 illeg. Arbeit für das NKWD in Westeuropa, nachrichtendienstl. Einsatz in London (Paßn. »Joseph Lahodny«, Deckn. »Hofman«); 1931 in Berlin wegen Paßvergehens verhaftet u. zu einem Mon. Gefängnis verurteilt; anschl. Flucht in die Schweiz, dann in die UdSSR; 1932 – 34 Red. der »Dt. Zentralztg.« (DZZ) in Moskau, wegen Kontakten zu »Volksfeinden« abgelöst u. gerügt; 1934 – 38 Ltr. der Pressestelle der IRH; später Chefred. des russ. Presseorgans der russ. MOPR; 1938/ 39 Mitgl. der Red. der DZZ; 1940 Ltr. des Pressesektors u. der Presseagentur der IRH; 1940 – 43 verantw. Red. der Auslandsred. des Moskauer Rundfunks; 1943 freiw. zur Front, Ltr. des rumän. Sektors der Antifa-Schule Talizy u. einer Zentr. Antifa-Schule; 1945 sowj. Orden für glorreiche Arbeit während des Großen Vaterländ. Krieges.

1946 – 48 Abt.-Ltr. in der Zentr. Antifa-Schule in Krasnogorsk; 1949 – 53 Doz. am Lehrstuhl für Neue Geschichte der Lomonossow-Univ. Moskau; Dez. 1954 Übersiedl. in die DDR; SED u. als VdN anerkannt; Jan. 1955 Prof.

mit vollem Lehrauftrag an der Journalist. Fak. der KMU Leipzig; Ltr. der Abt. Presse

der Sowjetunion u. der Länder der Volksdemokratie; Febr. 1956 Prom. zum Dr. rer. oec.; 1957 Ernst-Moritz-Arndt-Medaille; 1958 VVO; Sept. 1958 Prof. u. Dir. des Inst. für die Geschichte der europ. Volksdemokratien an der KMU Leipzig; Jan. 1961 dort Prof. mit Lehrstuhl; Sept. 1964 em.; er gehörte zu den einflußr. Hist. der DDR-Gründergeneration, arbeitete u. a. zur Pressegeschichte u. zur Geschichte der Balkanländer; gest. in Leipzig.

Freiheit, die sie meinen ... Rumänien unter der eisernen Ferse der City u. der Wallstreet (1918 – 1938). Berlin 1956; Giftmischer. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der zeitgenöss. bürgerl. Journalistik. Berlin 1960; Bulgariens Volk im Widerstand 1941 – 1944. Berlin 1962. Kowalczuk, I.-S.: Legitimation eines neuen Staates. Parteiarb. an der hist. Front. Geschichtswissenschaft in der SBZ /DDR 1945 bis 1961. Berlin 1997; West, N., Tsarev, O.: The Crown Jewels. London 1998.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten