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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Spitzer, Alfred

* 19.4.1903 ✝ 14.10.1979

Geboren am 19. April 1903 in Wüstegiersdorf in Schlesien, Sohn eines Schmieds. Knecht bei Bauern, später Bergmann in Haudorf/Krs. Neurode, Übersiedlung nach Neugersdorf/Sachsen, Hilfsarbeiter in einer Eisengießerei und Textilarbeiter. Seit 1919 in der KJD und ab 1923 der KPD, bis März 1933 Polleiter der KPD-Gruppe in Neugersdorf und Stadtverordneter. Er emigrierte in die âSR, Grenz- und Kuriertätigkeit, ab Oktober 1936 im KPD-Auslandssekretariat in Paris für Kader, Abwehr- und Nachrichtenarbeit zuständig. 1939 interniert, floh er im Oktober 1942 aus dem Deportationslager bei Marseille, war dann in der Emigrationsleitung für Südfrankreich. Ab Mai 1943 in Paris mit dem Aufbau des NKFD im Westen beauftragt, am 21.November 1943 festgenommen, der Gestapo ausgeliefert und nach Dresden überführt, Untersuchungshaft, im März 1945 noch in das KZ Buchenwald gebracht. Bis 1948 Sekretär der KPD/SED Löbau. Im August 1948 wurde Spitzer zum Chef für Politkultur der sächsischen Polizei, einen Monat später in die Deutsche Verwaltung des Innern nach Ost-Berlin beordert. Als »Westemigrant« mußte er im Sommer 1950 im Zusammenhang mit der Noel-H.-Field-Affäre aus dem Innenministerium ausscheiden. Abgeschoben zum Personalleiter in der VVB Energie Bezirk Nord, 1952 durch einen schweren Autounfall Invalide. Alfred Spitzer starb am 14.Oktober 1979 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten