In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Spranger, Eduard
* 27.6.1882 ✝ 17.9.1963
Geb. in Berlin als Sohn eines Spielwarenhändlers; ab 1894 Dorotheenstädt. Realgymnasium u. Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin, dort 1900 Abitur; anschl. Studium der Philos., Psychol. u. Geschichte an der Univ. Berlin, dort 1905 Prom. mit der Arbeit »Grundlagen der Geschichtswiss.« u. 1909 Habil. mit der Schrift »Wilhelm von Humboldt u. die Humanitätsidee«; 1909 – 11 Privatdoz.; 1912 – 19 ord. Prof. für Philos. u. Pädagogik an der Univ. Leipzig; 1919 – 46 Prof. u. Dir. des Philosoph. u. Pädagog. Seminars der Univ. Berlin; 1924 ord. Mitgl. der Preuß. AdW Berlin; 1933 Entlassungsgesuch, nach Kompromiß Fortsetzung der Lehrtätigkeit; 1936 / 37 Gastprof. in Japan; Mitgl. der Mittwochsgesell., Verhaftung im Zusammenhang mit den Ereignissen des 20. Juli 1944.
1945 erster Rektor der neu eröffn. Univ. Berlin; 1946 – 54 ord. Prof. für Philos. u. Pädagogik an der Univ. Tübingen; 1951 – 54 Vizepräs. der Dt. Forschungsgemeinschaft; 1952 Mitgl. des Ordens Pour le Mérite; gest. in Tübingen.
Sp. zählt zu den bedeutendsten dt. Philosophen u. Pädagogen des 20. Jh., dessen wiss. Wirken auf eine philosoph. Grundlegung der Geisteswiss. ausgerichtet war. Als Kultur- u. Erziehungspolitiker propagierte er die Verbindung von geistesgeschichtl. Tradition u. schöpfer. Entfaltung der Persönlichkeit.
Sek.-Lit.: Festgabe E. S. zu seinem 70. Geb. In: Archiv für Rechts- u. Sozialphilos. (1952) 2; Bähr, H. W., Wenke, H. (Hrsg.): E. S. Sein Werk u. sein Leben. Heidelberg 1964; Tenorth, E.: Pädagogik für Krieg u. Frieden. E. S. u. die Erziehungswiss. an der Berliner Univ. In: Horn, K.-P., Kemnitz, H. (Hrsg.): Pädagogik Unter den Linden. Stuttgart 2002.
Gesammelte Schriften. 11 Bde. Heidelberg 1969 – 78.
Dieter Hoffmann
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Ch. Links Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
Ch. Links Verlag, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel. 030- 44 02 32-0, mail@christoph-links-verlag.de