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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Staimer, Richard (Egon)

* 25.1.1907 ✝ 24.10.1982

Geb. in München; Vater Gewerkschafts-

sekr.; Volksschule; 1920 Freie proletar. Kindergr.; 1922 – 25 Ausbildung zum Fliesenleger;

1925 – 31 im Beruf tätig, 1927 – 29 Wanderschaft; 1922 – 25 KJVD; 1923 DMV; 1923 im M-Apparat der KJVD; Mitgl. der KJVD-BL Nord-Bayern; 1925 KPD; 1929 Sekr. des KPD-UB Nürnberg-Johannis; 1929/30 in der Schweiz u. Österreich im Beruf tätig; 1930 Ausweisung aus Österreich wegen pol. Tätigkeit; in Nürnberg Ltr. der Zersetzungsarbeit in der Polizei u. der Reichswehr im M-Apparat; Bez.-Vors. des Dt. Bauarbeiterverb.; später Funktionen in der RGO; 1931 Kursant der Militärpol. Schule der KI in Moskau; Nov. 1931 –Okt. 1932 Gaultr. des illeg. RFB Nordbayern; zugl. Ref. u. Instrukteur der KPD-BL; dann bis Febr. 1933 illeg. pol. Tätigkeit in Berlin; Juni 1933 wegen Hochverratsanklage Emigr. in die UdSSR; 1933 – 36 Schüler an der KUNMZ; (»Egon«); Okt. 1936 – 38 Teiln. am Bürgerkrieg in Spanien, Dez. 1936 – Febr. 1937 Kdr. des Thälmann-Bat. bzw. der XI. Internat. Brigade, »General Hoffmann«, Major; 1937 KP Spaniens; Ende Jan. 1938 Rückkehr nach Moskau; danach ab Febr. 1939 Einsatz außerhalb der Sowjetunion; März/April 1939 Paris; ab Ende April 1939 illeg. in der Schweiz; ab Juni 1939 Ltr. des Grenzpunktes in Basel u. Mitgl. der Gebietsltg. der KPD; 7. – 21.12.1939 U-Haft, Freilassung gegen Kaution; Behandlung eines Magengeschwürs im Krankenhaus, weitere Verhaftungen u. Krankenhaus- bzw. Sanatoriumsaufenthalte in St. Gallen; Anf. 1941 in der Sonderfahndungsliste »UdSSR« der Gestapo erf.; Febr. – Mai 1941 Arbeitslager Baumgarten; Apr. 1941 sowj. Staatsbürgerschaft; Ausreise nach Italien; 4.7. 1941 mit dem Personal der sowj. Botschaft in die UdSSR; ab Aug. 1941 militär. Spezialausbildung in der Nähe von Moskau; Überführung in die KI-Schule in Kuschnarenkowo; Ende 1941 Abberufung wegen »Verletzung der konsp. Regeln u. Schwächen«; Febr. 1942 Abschl. der Parteiuntersuchung ohne Maßregelung; Tätigkeit in einem Baubetrieb in Ufa; nach »Bewährung« auf Beschluß der KPD-Führung im Mai 1943 erneute Einbeziehung in die »Parteiarbeit«; ab Mai 1943 kurzz. Instrukteur im Kriegsgefangenenlager für Offz. Nr. 97 in Jelabuga; 1943 Abberufung durch das NKWD u. Rückversetzung nach Ufa; Sommer 1945 Besuch eines pol. Lehrgangs in der Nähe von Moskau.

Juli 1945 Rückkehr nach Dtl.; Ltr. der Polizeiinspektion Berlin-Prenzlauer Berg; 1946 SED; April 1946 – 50 Chef der Landespolizeibehörde Brandenb. in Potsdam, Chefinspekteur; 1947 – 54 verh. mit  Eleonore St., geb. Pieck; 1950/51 militär. Sonderlehrgang in Privolsk (UdSSR); 1951/52 Kdr. der VP-Bereitschaft Leipzig, Gen.-Inspekteur; 1952 – 54 stellv. GD der Reichsbahn, verantw. für Kaderarbeit; Mai 1954 stellv. Minister für Verkehrswesen; Jan. 1955 – Febr. 1963 Vors. des Zentralvorst. der GST (Nachf. von  Arno Berthold); 1955 Mitgl. des ZR der FDJ; 1955 – 65 Mitgl. des NR der NF; 1960 Gen.-Major der Reserve; ab 1963 Mitgl. des Solidaritätskomitees für das span. Volk; 1966 – Okt. 1969 Ltr. der militär. Abt./HA-Ltr. für militär. Ausbildung im Staatssekr. bzw. Min. für HFS-Wesen; 1967 VVO; 1969 Versetzung in die Reserve; 1.10.1969 Rentner; 1977 KMO; gest. in Berlin.

Peter Erler /

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten