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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Stauch, Herbert

* 3.11.1917 ✝ 18.6.1953

Geb. in Remschütz (b. Saalfeld); Volksschule; Müllerlehre; Teiln. am 2. Weltkrieg als Ofw. im techn. Dienst, Flucht aus der Kriegsgefangenschaft.

Nach Kriegsende Erwerb einer Getreidemühle in Rudolstadt, 1952 Verkauf der Mühle u. Erwerb einer Teigwarenfabrik in Magdeburg; am 17.6.1953 spontane Beteiligung an den Protesten in Magdeburg, Mitgl. einer gewählten vierköpfigen Deleg., die dem VP-Bezirkschef polit. Forderungen der Demonstranten überbrachte; am Abend des 17.6. Verhaftung durch die VP; 18.6.1953 Todesurteil durch ein sowj. Militärgericht, Hinrichtung (Genickschuß) durch zwei VP-Angehörige, der Verbleib des Leichnams ist wie im Falle von Alfred Dartsch, der zur gleichen Zeit in Magdeburg hingerichtet wurde, bis heute ungeklärt; in der Folge Enteignung der Familie u. Verstaatlichung des Betriebs, Verweigerung höherer Schulbildung für beide Söhne, »Arbeitsverbot« für die Ehefrau.

1996 vollst. posthume Rehabilitierung durch den russ. Militärstaatsanwalt; 2003 Benennung einer Straße in Magdeburg nach St.

Fricke, K. W., Engelmann, R.: Der »Tag X« und die Staatssicherheit. Bremen 2003; Kowalczuk, I.-S.: 17. Juni 1953 – Volksaufstand in der DDR. Bremen 2003.

Ilko-Sascha Kowalczuk

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten