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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Steffelbauer, Kurt

* 16.2.1890 ✝ 21.5.1942

Geboren am 16. Februar 1890 in Görlitz, Sohn eines Konditormeisters. Nach einer Lehrerausbildung unterrichtete er an Schulen im Landkreis Görlitz. Im Oktober 1913 als Einjährig-Freiwilliger zum Militärdienst, im Mai 1915 schwere Verwundung. Im Mai 1916 als Leutnant der Reserve entlassen, 1917/18 Lehrer in einem evangelischen Waisenhaus in Beirut. Zurück in Deutschland und zunächst arbeitslos, bewarb er sich um eine Anstellung bei der Deutschen Demokratischen Partei, der er von 1918 bis 1920 angehörte, wurde dann Sekretär der Reichsgewerkschaft des Deutschen Eisenbahner-Verbandes. 1924 trat er in die KPD ein, ab 1927 Lehrer in Berlin-Wedding. Wegen seiner Mitgliedschaft in der KPD, seines Engagements in der Lehrergewerkschaft und der Berliner »Interessengemeinschaft oppositioneller Lehrer« wurde er im Februar 1933 von den Nationalsozialisten aus dem Schuldienst entlassen, im Herbst jedoch wieder eingestellt. Steffelbauers Wohnung diente nach 1933 als Anlaufstelle für Kuriere des ZK der KPD. Seit dem Frühsommer 1934 leitete Steffelbauer illegale Gruppen aus entlassenen und noch im Schuldienst befindlichen Lehrern. Als der Gestapo im Krieg Flugblätter und Schriften aus diesem Kreis in die Hände fielen, hat sie ihn am 28. Mai 1941 festgenommen. Am 10.Januar 1942 vom 2. Senat des VGH gemeinsam mit Arthur Emmerlich u. a. zum Tode verurteilt, wurde Kurt Steffelbauer am 21. Mai 1942 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

 

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten