In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Stier, Christoph
* 7.1.1941
Geb. in Magdeburg; 1959 – 64 Studium der Theol. an der Univ. Rostock; anschl. wiss. Assistent; ab 1970 Pfarrer im Rostocker Neubaugebiet Lütten-Klein; hier enge Zusammenarbeit mit der kath. Ortsgemeinde; ab 1976 Landespastor für Weiterbildung u. Akad.-Arbeit der Mecklenb. Landeskirche; Mitgl. der Landes- u. der Bundessynode; ab 1981 Mitgl. der Konferenz der Ev. Kirchenltg. in der DDR u. Vors. des Studienaussch. der Theolog. Studienabt. des Bunds der Ev. Kirchen der DDR (BEK); Nov. 1983 Wahl u. Juli 1984 Amtseinführung als Bischof der Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenb. (Nachf. von Heinrich Rathke); ab 1986 ltd. Bischof der Vereinigten Ev.-Luth. Kirche (VELK) (Nachf. von Werner Leich); unter seiner Ltg. kam es zu einer Aufgabenübertragung der VELK an den BEK.
1997 nach turnusmäßiger Neubesetzung keine neue Kandidatur für das Bischofsamt; seitdem Landessuperintendent des Kirchenkrs. Stargard, Sitz Neustrelitz; 1998 Mitgl. des Beirats des Bundesbeauftragten für die MfS-Unterlagen, benannt durch das Land Mecklenb.-Vorpom.
Als Landesbischof plädierte C. S. für ein ges.-pol. Engagement der Kirchen u. Christen insbes. in der Friedens- u. Menschenrechtsarbeit; er appellierte wiederholt an die DDR-Führung, sich auf einen innenpol. Dialog einzulassen; im Okt. 1989 setzte er sich für die Zulassung der neuen opp. Gruppen u. Parteien ein; bezügl. der Aufarbeitung von MfS-Verstrickungen kirchl. Amtsträger vertritt C. S. einen konsequenten Rechtsstandpunkt.
Roger Sitter / Ehrhart Neubert
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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