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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Strobl, Maximilian (Max)

* 1.12.1896 ✝ 28.4.1971

(* 1896 – † 1971)

Geboren am 1. Dezember 1896 in Dachau, Sohn eines Großbauern, Klostererziehung. Mit 16 Jahren floh er aus der Anstalt, um der von den Eltern geforderten Priesterweihe zu entgehen, und schloß sich der sozialistischen Arbeiterjugend an. Ab 1914 Soldat im Weltkrieg, wurde Strobl Anhänger des Spartakusbundes, 1919 Mitglied der KPD. Im April 1919 Justizminister der Bayerischen Räterepublik unter Eugen Leviné. Nach deren Niederlage wegen der »Münchner Geiselmorde«, an denen er völlig unbeteiligt war, zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. 1925 amnestiert, anschließend in Berlin im Zentralvorstand der Roten Hilfe beschäftigt. Als Rechter 1928 aus der KPD ausgeschlossen, wurde Strobl Mitglied der KPO und arbeitete in deren Internationaler Hilfsvereinigung. Ende 1933 emigrierte er nach Oslo, ging zur Mot-Dag-Gruppe und trat mit dieser 1936 der Norwegischen Arbeiterpartei bei, Lektor im Arbeiterbildungsverein. Im April 1940 Flucht nach Schweden, wegen politischer Betätigung in eine Landgemeinde in Südschweden verwiesen, erhielt Strobl 1943 die Erlaubnis zum Umzug nach Kalmar an die Ostküste. Nach Kriegsende Rückkehr nach Norwegen, hier im Archiv der Arbeiterbewegung in Oslo tätig, ab 1948 im staatlichen Zentralbüro für Seeleute. Seit dem Ausschluß der Linken aus der DNA gehörte er der Sozialistischen Volkspartei an. Maximilian Strobl starb am 28.April 1971 in Oslo.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten