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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Stubbe, Hans

* 7.3.1902 ✝ 14.5.1989

Geb. in Berlin; Vater Schulrat; Realgymnasium; 1919 – 25 landw. Lehre u. Praxis; 1925 –29 Studium der Landw. u. der Biol. an der Univ. Göttingen u. an der Landw. HS Berlin, Dipl.-Landwirt; 1927/28 Volontärassistent bei Erwin Baur am Inst. für Vererbungsforschung in Berlin; 1929 Prom. über experiment. Auslösung von Mutationen; 1929 – 36 Abt.-Ltr. am neugegr. Kaiser-Wilhelm-Inst. für Züchtungsforschung in Müncheberg (Mark); nach Maßregelung als Abt.-Ltr. Entlassung u. bis 1943 wiss. Mitarb. bei Fritz von Wettstein am Kaiser-Wilhelm-Inst. für Biol. in Berlin-Dahlem; ab 1943 Aufbau u. Ltg. des Kaiser-Wilhelm-Inst. für Kulturpflanzenforschung in Wien, 1945 Verlagerung des wiss. Materials nach Stecklenberg (Harz).

1945 – 67 Dir. des Inst. für Kulturpflanzenforschung Gatersleben der MLU Halle bzw. der DAW, Mutations- u. Evolutionsforschung, Hybridzüchtung, Aufbau einer Genbank der Kulturpflanzen; 1946 ord. Prof. u. Dir. des Inst. für Genetik der MLU Halle; 1947/48 Gründungsdekan der Landw. Fak.; 1949 Ord. Mitgl. der DAW; NP; 1951 – 68 Gründungsmitgl. u. Präs. der DAL; 1960 NP; 1961 VVO; 1963 Erwin-Baur-Medaille der DAL; 1967 em.; 1968 Ehrenpräs. der DAL; Gründungsinitiator u. Ltr. der Arbeitsgemeinschaft für Jagd- u. Wildforschung der AdL; 1963 – 86 Abg. der Volkskammer, KB-Fraktion; Mitgl. des Vorst. des Forschungsrats; 1963 – 68 Mitgl. des Landw.-Rats; 1967 Vors. des wiss. Beirats für Landw. beim Staatssekr. für HFS-Wesen; Mitgl. des KB-Präsidialrats u. der Pugwash-Gruppe der DDR; gest. in Zingst.

H. S. hatte in Gatersleben die Lehrsätze Trofim Lyssenkos auf dem Versuchsweg widerlegt u. entscheidenden Anteil daran, daß in der neugegr. DAL genetische Forschung weiter betrieben werden konnte; er war Mitgl. bzw. Ehrenmitgl. versch. in- u. ausländ. Akad., Dr. h. c. der Univ. Jena, Brno, Kraków u. Berlin; Hrsg. bzw. Mithrsg. versch. wiss. Periodika, u. a.: »Biolog. Zentralblatt«, »Kühn-Archiv«, »Beiträge zur Jagd- u. Wildforschung«; Autor zahlr. Veröff. zur Genetik u. Kulturpflanzenforschung mit z. T. mehrf. Aufl.

Genetik. Jena 1963 (Hrsg.); Kurze Geschichte der Genetik bis zur Wiederentdeckung der Vererbungsregeln G. Mendels. Jena 1965; Grundlagen der Bewirtschaftung u. Hege der Wildbestände. Berlin 1973; Geschichte des Inst. für Kulturpflanzenforschung Gatersleben. Berlin 1982. H. S. – 80 Jahre. Festkolloquium der AdW u. der AdL. Berlin 1982; Käding, H.: H. St., Genetiker u. Züchtungsforscher. Müncheberg 1999; Heim, S. (Hrsg.): Autarkie u. Ostexpansion. Göttingen 2002; Laitko, H.: Strategen, Organisatoren, Kritiker, Dissidenten – Verhaltensmuster prominenter Naturwissenschaftler der DDR in den 50er u. 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. Berlin 2009.

Siegfried Kuntsche

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten